Barrierefreiheit: Bankgeschäfte ohne Hindernisse

Die Aktion „Neuss barrierefrei“ zeichnet die Filiale der Sparkasse aus.

Neuss. Barrierefreiheit wird immer wichtiger. Der Begriff hat sich nicht nur mit Blick auf den demografischen Wandel zu einem Qualitätsmerkmal entwickelt. Seit 2010 gibt es die Aktion „Neuss barrierefrei“. Firmen und Geschäfte aus dem Stadtgebiet können sich bei der Verwaltung bewerben und bei Erfüllung der Grundkriterien das entsprechende Signet von „Neuss barrierefrei“ erhalten.

Zu den Kriterien gehören ein stufenloser Zugang, ausreichend breite Türen, ausreichend große Bewegungsflächen, Markierung von gefährlichen Glastüren und Stufen sowie Orientierungsmöglichkeiten für seh- und hörbehinderte Menschen und personelle Unterstützung für alle Menschen mit Behinderung.

Als 13. Einrichtung und als erste Bank wurde am Donnerstag die Hauptfiliale der Sparkasse Neuss ausgezeichnet. „Um die Kriterien zu erfüllen, haben wir Investitionen von rund 10 000 Euro getätigt“, sagt Marcus Haefs von der Öffentlichkeitsabteilung der Sparkasse.

Neben besserer Markierung der Stufen und einem verbesserten Farbkontrast der Automatik-Glastür sind alle Geldautomaten inzwischen barrierefrei. Zudem wurde der Aufzug mit erhabenen Ziffern sowie einer Sprachausgabe umgebaut.

„Dass erst 13 Einrichtungen das Signet bekommen haben, mag einem wenig vorkommen“, sagt Harald Jansen von der Koordinierungsstelle der Stadt. „Doch die Auszeichnung hält sich an die strengen Richtlinien aus Berlin, wo das Projekt initiiert wurde. 52 Verfahren laufen noch.“

Firmen und Geschäfte, die sich bewerben, bekommen vor einer möglichen Auszeichnung Besuch von einem Begehungsteam. Fünf Menschen, darunter ein Rollstuhlfahrer und ein Sehbehinderter, machen einen Testlauf durch die Einrichtung. Ihr Urteil ist für Jansen und sein Team mit ausschlaggebend. „Gaststätten und Arztpraxen wurden noch nicht ausgezeichnet. Hier stimmen die räumlichen Voraussetzungen oft nicht“, sagt Jansen.

Und wie sieht es mit einem Signet für das Rathaus aus? „Dort können allein schon aufgrund der Kosten nicht sämtliche Maßnahmen vornehmen“, erklärt Jansen. „Allerdings werden dort trotzdem auch einige Schritte wie barrierefreie Aufzüge oder eine Induktionsschleife für Hörgeschädigte im Ratssaal umgesetzt.“

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