Bummel am Adventssonntag

Geschäfte und Gastronomiebetriebe profitieren am Sonntag von den zusätzlichen Öffnungszeiten.

Neuss. Der Himmel ist grau, der Wind unangenehm, dazu nieselt es. Trotzdem ist die Neusser Innenstadt am Sonntag voll mit Menschen. Weihnachtsmarkt und verkaufsoffener Sonntag locken die Besucher in die Geschäfte. So wie Dawe Weltjens. Der Belgier ist eigentlich wegen des Düsseldorfer Weihnachtsmarkts in der Region, hat aber schnell festgestellt: „In Düsseldorf kann man bis fünf Uhr einkaufen, dann wird es zu voll. Das ist in Neuss schon besser.“ Schon am Freitagabend hat er den Weihnachtsmarkt besucht, jetzt zieht er, die Hände voller Einkaufstüten, ein positives Fazit: „Es gefällt mir sehr gut hier, meiner Frau noch mehr.“

Auch wenn die Geschäfte in der Woche und an Samstagen lange aufhaben, ist der verkaufsoffene Sonntag etwas Besonderes für die Neusser: „Es ist ein entspanntes Einkaufen und die Familien haben die Möglichkeit, mal zusammen in die Stadt zu gehen“, sagt Gabriele Burchartz. Mitleid hat sie allerdings mit den Verkäuferinnen in den Geschäften. „Andererseits lohnt es sich ja auch für die Geschäfte“, sagt Burchartz.

Bei Soraja Bonn reißt der Strom der Kunden nicht ab. Die Inhaberin von Hülldopp Holzspielzeug an der Krämerstraße ist schon mitten im Weihnachtsgeschäft. „Wir sind bisher mit dem verkaufsoffenen Sonntag sehr zufrieden. Die Leute sind interessiert und neugierig. Es wird viel vorbestellt und gekauft.“

Der verkaufsoffene Sonntag sei für Eltern eine gute Gelegenheit, zusammen eine Vorauswahl für die Weihnachtsgeschenke zu treffen. In diesem Jahr verkaufen sich Roboter, die sich per Funk steuern lassen, am besten: „Da freuen sich auch die Väter drüber“, sagt Bonn. Ansonsten kaufen die Kunden überwiegend klassisch. Mädchen wünschen sich Geschenke rund um das Thema Märchen und Feen, Jungen wollen Ritterburgen.

In der Neusser Buchhandlung am Büchel ist der Kundenstrom verhaltener. „Die Menschen haben ja nicht mehr Geld zum Ausgeben“, sagt Verkäuferin Anny Rutha. Wer in den Laden kommt, dem empfiehlt sie „Der Friedhof in Prag“ von Umberto Ecco. „Das Buch ist meisterhaft geschrieben“, sagt Rutha.

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