Clemens-Sels-Museum: Kinder gefragt

Das Clemens-Sels- Museum spricht im Jubiläumsjahr Schüler an.

Neuss. Auch wenn die Zukunft des Baus an der Oberstraße ungewiss ist: Das Clemens-Sels-Museum feiert in diesem Jahr sein 100-jähriges Bestehen mit Ausstellungen, einem Festakt und diversen Aktionen.

Eine davon verweist im Jubiläumsjahr in die Zukunft: Wie könnte das Museum der Zukunft aussehen? Oder wie müsste es gestaltet sein? Das Museum fragt die, die es angeht: Kinder und Jugendliche in Neuss.

In einem Wettbewerb für alle Schulen in Neuss versuchen die Museumsmacher zu ergründen, wie sie junges Publikum ansprechen können. Das ist für das Team am Obertor nichts Neues.

Angebote von Entdeckungstouren und Ferienspaß — 1300 kleine Besucher kommen in den Sommerferien — bis zu der Reihe „Kinder führen Kinder“ ziehen vor allem Kindergarten- und Grundschulkinder ins Museum.Die Neusser sind damit weiter als viele andere Museen im Land, und der stete Besucherzustrom dieser Gruppe gibt ihnen recht.

Schwieriger aber wird es mit den Jugendlichen. Für die Klassen 7 bis 13 gehe das Angebot zurück — und das Interesse auch, sagt der stellvertretende Museumsleiter Thomas Ludewig. Nicht zuletzt hat die Verkürzung der Schulzeit zum Abitur um ein Jahr auch Zeit für derartige Aktivitäten genommen.

Dennoch: Gerade diese Jugendlichen will Ludewig mit dem Schulwettbewerb erreichen. Nicht für die Kinder und Jugendlichen zu planen, sondern mit ihnen — oder ihnen das teils selbst zu überlassen, war schon bei der Aktion „kUNSt gehört die Nacht“ erfolgreiche Grundlage. Darauf baut das Museum auf.

„Wir sammeln und zeigen, das tun Jugendliche auch, zum Beispiel Fanartikel“, sagt Ludewig. Das Sammeln, Bewahren und Erforschen von Dingen sei eben nicht nur museale Tätigkeit, sondern Kindern wie Jugendlichen aus dem eigenen Alltag bekannt.

Das Museum als kulturelles Gedächtnis, das gestaltet werden kann: So wünscht sich Ludewig den Ansatz für die teilnehmenden Schüler. Ob junge Neusser nur etwas ganz Anderes im Museum sehen möchten oder das Vorhandene anders präsentiert werden sollte, ob vielleicht der Museumbau nicht passend ist — Einschränkungen gibt es im Wettbewerb „Unser Museum der Zukunft“ nicht. Die Schulen sind informiert, am 15. März gibt es zudem um 15 Uhr eine Veranstaltung zum Wettbewerb im Clemens-Sels-Museum.

An einigen Schulen wird bereits gearbeitet: So etwa im Kunstkurs der Klasse 7a an der Hauptschule Weissenberg. Lehrer Christian Rohde ist mit den Schülern ins Museum und in die Kunstsammlung NRW in Düsseldorf gegangen, sie haben sich ihr Lieblingswerk ausgeguckt, es nachgemalt und basteln jetzt mit Pappmaché und Sperrholz Ausstellungsräume für ihre Mini-Kunstwerke.

Rohde ist überzeugt, dass man die Jungen und Mädchen fürs Museum gewinnen kann. „Ich war mit einer 5. Klasse im Clemens-Sels-Museum. Vorher hieß es: Das ist doch langweilig. Dann waren wir mit Herrn Ludewig im Depot. Und alle waren begeistert“, sagt Rohde.

Auskunft über den Wettbewerb erteilt Thomas Ludewig, Telefon 90-4132.

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