Clemens-Sels-Museum: Wenig Mittel für Sanierung

Nach dem Denkmalbeschluss ist der Weg für ein neues Sanierungsgutachten frei.

Neuss. Ein weiterer Beschluss, eine neue Etappe auf der langen Strecke hin zur Sanierung des Clemens-Sels-Museums: Mit der Entscheidung, das Haus in die Denkmalliste der Stadt einzutragen (die WZ berichtete), ist der Weg zu einem neuen Sanierungsgutachten frei. Eine umfassende Sanierung des 70er-Jahre-Baus des Architekten Harald Deilmann aber steht weiter in den Sternen.

Seit Jahren wird um die Sanierung gerungen. Die Notwendigkeit ist unbestritten. Die fest unter dem Boden im Estrich eingebaute Fußbodenheizung hat Aussetzer, die Beleuchtung ist ebenso störanfällig wie die Elektrik, das Dach wird immer wieder stückweise geflickt. Seit Sommer 2009 fordern die Kulturpolitiker die Sanierung, seitdem halten sich auch die Vorwürfe, die Verwaltung verzögere das.

Seit eineinhalb Jahren hat zudem die ungeklärte Frage des Denkmalschutzes die Entscheidung gestoppt; eine bereits begonnene Untersuchung über Umfang und Kosten der Sanierung wurde „ruhend gestellt“. Da war aber schon bekannt, dass allein die Sanierung im Innenbereich wohl einen Betrag von knapp 3 Millionen Euro umfassen wird. Diese Sanierung müsse aber zwingend mit Arbeiten an der Außenhülle einhergehen, hieß es damals.

Nun hat der Kulturausschuss mit der Entscheidung pro Denkmalschutz beschlossen, die notwendigen Sanierungsmaßnahmen 2013 unverzüglich aufzunehmen. Darüber hinaus soll die Verwaltung ein umfassendes Sanierungskonzept erarbeiten lassen. Ein Beschluss, der Fragen offenlässt.

In dem bereits beschlossenen Wirtschaftsplan des Gebäudemanagements, das die Sanierung umsetzen müsste, ist der Posten „Sanierung Heizung, Elektro, Beleuchtung“ vorgesehen — mit 600 000 Euro. Für die Folgejahre bis 2016 ist die Null eingesetzt: kein Geld für irgendetwas. Unter der unbestimmten Rubrik „spätere Jahre“ steht dann ein Betrag von 2,4 Millionen Euro. Lachhaft, sagt der Kulturausschussvorsitzende Hartmut Rohmer (SPD), der sich schon bei der Finanzausschusssitzung im September bitter beschwert hatte: „Das ist ja nicht mal eine Schlichtsanierung.“

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