Der Markt ist wieder autofrei

Nach einem halben Jahr ist die Hymgasse seit Montag wieder freigegeben.

Neuss. Der Markt ist wieder autofrei — zumindest nach der Anlieferungszeit ab 11 Uhr. Seit Montag ist die Monate alte Übergangsregelung aufgehoben, die dem Autofahrer die Einfahrt in die Hymgasse versperrte und stattdessen die Durchfahrt über den Markt als Einbahnstraße ermöglichte.

Im Zuge der Bauarbeiten für das Romaneum wurde auch die Hymgasse umgestaltet. Die Arbeiten sind jetzt fast abgeschlossen. Anders als der Platz wurde die Straße nicht gepflastert, sondern aus Kostengründen mit einer schlichten Teerdecke versehen.

Seit September vergangenen Jahres waren die Autofahrer daran gewöhnt, geradeaus über den Markt zu fahren. So mancher scherte sich dabei nicht weiter um die Einbahnstraßenregelung und fuhr vom „Parkplatz“ Markt in Gegenrichtung zurück Richtung Kreuzung Hessentor. Auch das eingeschränkte Halteverbot wurde sehr großzügig ausgelegt. Und in die Hymgasse fuhr wohl nur niemand herein, weil die Baken das schlicht verhinderten.

Nun müssen sich alle umgewöhnen. Es gelte die alte Regelung, sagt Franz Kolbecher, Chef des Amtes für Verkehrsangelegenheiten: Anlieferverkehr frei von 6 bis 11 Uhr, dann gehen nach der Einfahrt zur Tiefgarage die Poller hoch. Auch mit den Parkfreiheiten auf dem Markt ist Schluss.

Um die Parkmöglichkeiten dürfte es noch Auseinandersetzungen geben. Kaum ist die Hymgasse am Vormittag freigegeben, parkt in Fahrtrichtung rechts Auto an Auto. „Die stehen alle falsch“, sagt Kolbecher, auch wenn hier keine Verbotsschilder stehen: Halb auf der Straße, halb auf dem Gehweg sei das nun mal nicht statthaft. Dennoch will sich die Stadt mit Knöllchen zunächst zurückhalten, es gehe zunächst um Information der Autofahrer, zum Beispiel mit Handzetteln an der Windschutzscheibe. Vielleicht müssen dann doch noch Schilder her.

Kolbecher ist klar: Es gibt „einen ziemlichen Parkdruck“. Denn für die Besucher des Romaneums mit Musikschule, VHS und Fern-Uni gibt es keine gesonderten Parkplätze. Auch die (noch nicht freigegebene) Zone, an der Eltern ihre Kinder aussteigen lassen oder abholen können, umfasst höchstens fünf, sechs Autos. Und die wenigen Plätze an der Hymgasse hinter der Münze, durch Pflasterung sehr dezent gekennzeichnet, sind dem Anlieferverkehr und — nachts — den Anwohnern vorbehalten.

Nicht zuletzt wegen dieser Problematik ist auch der komplette Platz noch eingezäunt. Würden größere Flächen schon freigegeben, wären sie wohl sofort zugeparkt, sind sich die Verkehrsplaner und Tiefbauer im Rathaus sicher. Bänke oder andere „Möblierung“ sollen den Autofahrern künftig ein Stopp signalisieren.

Ohnehin sind noch Restarbeiten zu erledigen. Die Hymgasse muss auf dem letzten Stück noch geteert werden, so dass es für Autofahrer kurzfristig dann doch noch mal über den Markt geht. Auch auf dem Platz und vor allem zwischen Romaneum und Europadamm wird weiterhin gearbeitet. Lange haben sich die Arbeiten im Außenbereich des Romaneums hingezogen. Anfang Mai sollen der Platz an der Hymgasse und das Gelände an der nachgebildeten Stadtmauer offiziell eröffnet werden.

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