Diakonweihe für fünf Männer

Peter Seul aus der Gemeinde St. Martinus rechnet am 31. Mai mit bis zu 1000 Gästen.

Diakonweihe für fünf Männer
Foto: Hammer

Kaarst. Zum zweiten Mal seit 1978 findet in Kaarst wieder eine Diakonenweihe statt. Auf ihrem Weg zum Priesteramt empfangen fünf Männer die erste Weihe durch den Kölner Weihbischof Ansgar Puff, mit der sie die Ehelosigkeit versprechen. Doch wer oder was verbirgt sich eigentlich hinter dem Begriff Diakon? Der Diakon darf taufen, Trauungen und Beerdigungen durchführen und die Kommunion austeilen“, sagt Pastor Peter Seul, leitender Pfarrer der Pfarreiengemeinschaft Kaarst-Büttgen. „Das Eigentliche aber ist die Verkörperung des dienenden Christus in der Gemeinde.“

Das Diakonat war lange Zeit „nur“ die erste Stufe des Weihesakraments vor der Priesterweihe. Mit dem zweiten Vatikanischen Konzil (1962 bis 1965) fand eine entscheidende Änderung statt, die eine Aufspaltung des Diakonats zur Folge hatte. Auf der einen Seite blieb es die erste Weihestufe vor der Priesterweihe. Auf der anderen Seite wurde es nun ein eigenständiger Beruf. So ist es möglich, dass auch verheiratete Männer ab 35 Jahren die Weihe zum Diakon empfangen und somit zum Klerus (geweihte Amtsträger) gehören.

Mit Einverständnis und unter Einbeziehung der Ehefrau durchlaufen sie nach einem Theologiestudium eine vierjährige Ausbildung. Anschließend können sie sowohl im Haupt- als auch im Nebenberuf das Diakonat ausüben. In Kaarst etwa wird die gemeindliche Caritasarbeit vom hauptamtlichen Diakon Martin Becker in St. Martinus repräsentiert. Alle Bereiche leitet der Diakon selbstständig und ist so zum unverzichtbaren Partner der Priester geworden.

Das Wochenende der Diakonenweihe ist auch für Pastor Seul ein besonderes. „Am 30. Mai vor 25 Jahren wurde ich selbst zum Diakon geweiht“, erzählt er. Die Riten der Weihe — das Hinlegen der Kandidaten in ihren weißen Alben auf den Boden, die Handauflegung und Segnung durch den Bischof und das Überreichen der Dalmatik (liturgisches Gewand) — sind auch heute noch unbedingter Ausdruck von Feierlichkeit, Würde und Freude.

Diesen Effekt erhofft sich Pastor Peter Seul auch für den 31. Mai: „Alle sollen merken, dass es noch Menschen gibt, die sich in der Kirche engagieren. Fünf Männer treffen eine Lebensentscheidung und die ganze Gemeinde erlebt das als Zeugen mit.“

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