Die Haltestellen „Hauptbahnhof“ werden barrierefrei umgebaut

Die Verwaltung muss dann in beengten Verhältnissen operieren.

Neuss. Das Langzeitprojekt, die Bushaltestellen der Stadt barrierefrei umzubauen, stellt das Tiefbaumanagement jetzt vor eine echte Herausforderung. Denn mit den Haltestellen „Hauptbahnhof“ an Krefelder und Kapitelstraße, die auch als Bussteig drei und vier firmieren, operiert die Verwaltung mitten in der Innenstadt — und damit in beengten Verhältnissen.

Das heißt für beide Haltestellen, dass es keine separate Aufstellfläche für die wartenden Fahrgäste oder gar eine Wartehalle gibt. Vielmehr müssen die Passagiere auf dem Gehweg stehenbleiben. Deswegen, so erklärte Gerd Eckers vom Tiefbaumanagement, wird bei der Bodengestaltung auf den sonst üblichen Schachtbrettbelag aus weißen und schwarzen Platten verzichtet. Leitstreifen oder andere Hilfen, auf die sehbehinderte Personen angewiesen sind, werden aber eingebaut.

Die Enge des Straßenraumes zwingt in der Kapitelstraße auch dazu, die Haltefläche des Busses in einer Mischung aus Asphalt und Mörtel herzustellen. Halbfest heißt das bei Experten. Denn für eine feste Betonplatte müsste die Straße vier Wochen gesperrt werden, damit der Baustoff aushärten kann. Die Gesamtkosten der Maßnahme, die in der zweiten Jahreshälfte 2016 umgesetzt werden soll, beziffert die Stadt auf 120 000 Euro. Knapp 23 000 Euro kommen aus Fördermitteln des Landes. Eine entsprechende Zusage liegt vor.

Mit dem barrierefreien Umbau der beinahe 500 Haltestellen im Stadtgebiet wurde 2004 begonnen, gut 120 sind geschafft. Die vom Gesetzgeber vorgegebene Frist, bis zum 1. Januar 2022 eine „vollständige Barrierefreiheit“ herzustellen, ist schon angesichts der Kosten nicht zu halten. Max Fischer, der als bestellter Behindertenbeauftragter der Stadt auch im Arbeitskreis „Neuss barrierefrei“ mitarbeitet, setzt klare Prioritäten. Er will, dass vom Hauptbahnhof aus „die Kette in die Stadt hinein“ geschlossen wird. Denn diese Haltestellen erfüllten die Kriterien „starke ÖPNV-Achse“, „Zentralität“ und damit starke Nutzung. Das passiert nun. -nau

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