Die Sparkasse Neuss zieht eine positive Jahresbilanz

Die Bank zahlt sechs Millionen Euro Gewerbesteuer und überweist vier Millionen an seine Träger.

Rhein-Kreis. Mit einem kreisweiten Marktanteil von mehr als 50 Prozent bleibt die Sparkasse Neuss Branchenprimus an Rhein und Erft. Das Geldhaus, dessen Geschäftsfeld deckungsgleich mit dem Kreis ist, legte gestern für das abgelaufene Jahr eine erfolgreiche Bilanz vor. Eine leicht auf 6,3 Milliarden Euro gestiegene Bilanzsumme, ein sich erholender Zinsüberschuss (122,3 Millionen), eine auf 13,31 Prozent angehobene Kernkapitalquote und ein auf 48,2 Millionen Euro verbessertes Betriebsergebnis, das 0,76 Prozent der Durchschnittsbilanzsumme entspricht. Dass Vorstandsvorsitzender Michael Schmuck das positive Zahlenwerk gestern auf der Bilanz-Pressekonferenz gleichwohl bescheiden als „solide“ bezeichnete, mag mit der Erwartungshaltung gegenüber dem laufenden Geschäftsjahr zu tun haben. Für 2015 kündigte Schmuck nur ein „gemäßigtes Ergebnis“ an. Klartext: Das Betriebsergebnis werde bei zirka 0,7 Prozent der Durchschnittsbilanzsumme einlaufen und damit noch unter dem Wert von 2013 (0,72) liegen. Als Grund für diesen sich abzeichnenden Rückgang nannte Schmuck die „weiterhin schwierigen Rahmenbedingungen“ und die zunehmenden Belastungen, die aus dem extrem niedrigen Zinsniveau resultierten, das wiederum die Folge der europäischen Geldpolitik sei.

Der Sparkassen-Chef warnte vehement, niedrige Zinsen seien kein Allheilmittel für eine nachhaltig gute Entwicklung der Konjunktur. Einer Fortsetzung der Niedrig- oder Nullzinspolitik erteilte Schmuck daher eine klare Absage: „Es geht um die Frage: Wohin fließt die Liquidität? Kommt es zu Fehlsteuerungen und Blasenbildung in bestimmten Märkten?“

Den Privatkunden unter den insgesamt 250 000 Kunden der Sparkasse Neuss versprach der Sparkassen-Chef: „Wir versuchen, Negativzinsen so lange wie möglich zu vermeiden.“ Von den guten Zahlen, die von 1216 Mitarbeitern und 81 Auszubildenden erwirtschaftet wurden, profitieren die 450 000 Einwohner im Rhein-Kreis Neuss.

Insgesamt stellt die Sparkasse 13 Millionen Euro zur Verfügung: Wie in den drei Vorjahren werden 4 Millionen Euro an die Träger (Stadt Neuss, Rhein-Kreis, Stadt Kaarst, Stadt Korschenbroich) ausgeschüttet, die Kasse zahlt insgesamt sechs Millionen Euro Gewerbesteuer, und es fließen weitere drei Millionen Euro aus Stiftungserträgen und als Sponsor- und Spendengelder für gesellschaftliche Zwecke. Rund 400 Vereine kamen in den Genuss der Zuwendungen.

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