Ein Wohnquartier für alle Generationen in Weckhoven

Düsseldorfer Architekturbüro SOP gewinnt städtebaulichen Wettbewerb. Baubeginn noch in 2013.

Neuss. Schwer gerungen habe man miteinander und sich die Köpfe richtig heiß geredet, sagt Frank Lubig, Vorstandsvorsitzender des Neusser Bauvereins, am Mittwoch bei der Präsentation der prämierten Architekturentwürfe für die Neugestaltung eines generationsübergreifenden Quartiers an der Hülchrather Straße.

Auf einem Areal von rund 24 000 Quadratmetern soll in Weckhoven Wohnraum für bis zu 400 Neusser geschaffen werden. Der Wettbewerb wurde vom Land gemeinsam mit der Architektenkammer NRW, der Stadt Neuss und dem Bauverein ausgelobt.

Den mit 30 000 Euro dotierten ersten Preis unter den 28 Teilnehmern verlieh die Jury letztlich an das Düsseldorfer Büro SOP. Architekt Zbiginiew Pszczulny weiß auch, warum: „Der Entwurf ist so simpel, dass man meint, er sei schon tausend Mal irgendwo umgesetzt worden. Und doch ist er genau auf die Gegebenheiten vor Ort zugeschnitten.“

„Der Entwurf ist ästhetisch ansprechend, erzeugt eine klare städtebauliche Figur und ist auch in der architektonischen und funktionalen Umsetzung praktikabel“, betont der Vorsitzende des Preisgerichts, Professor Rolf-Egon Westerheide.

Planungsdezernent Christoph Hölters weist darauf hin, dass nun die Basis gegeben sei, mit der Arbeit zu beginnen: „Wir müssen Planungsrecht schaffen, einen Bebauungsplan aufstellen, dann können die alten Gebäude aus den 60er Jahren sukzessive abgerissen werden.“ Er rechnet noch in diesem Jahr damit, dass die Bagger anrollen können, „bis alles fertig ist, werden aber wohl fünf Jahre vergehen“.

Schwierig war die Umsetzung nicht zuletzt, weil das Quartier entlang der Hülchrather Straße einen Bogen macht. Architekt Wolfgang Marcour erläutert, dass sich der viergeschossige Mietwohnungsbau an der Straße bewusst an der Höhenentwicklung der vorhandenen Siedlungsstruktur orientiere und über die zweigeschossigen Eigenheime im inneren Band zu dem Park als dem eigentlichen Zentrum des Quartiers übergehe. Fixpunkt bleibe der Kindergarten in dem Innenhof. „Der Baukörper ist zudem nicht zur Straße abgeschottet, sondern bietet in der Mitte einen Grünkeil, der einen Spielplatz und weitere Freizeitmöglichkeiten aufgreift“, erklärt Landschaftsarchitekt René Rheims, der eng in die Planungen eingebunden war.

Der Bauverein hat bereits 2011 damit begonnen, den Bewohnern der vier achtgeschossigen Mehrfamilienhäuser an der Hülchrather Straße 31 bis 37 den Wohn- und Lebensbedürfnissen entsprechende Alternativen anzubieten.

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