Leichenfund am Autobahnkreuz: Raubmord?

Der am Autobahnkreuz Neuss-Süd gefundene Mann ist offenbar Opfer eines Raubmordes.

Neuss. Der Mann, dessen Leiche am Freitag in einem Waldstück zwischen Grimlinghausen und Uedesheim am Autobahnkreuz Neuss-Süd gefunden wurde, ist offenbar einem Raubmord zum Opfer gefallen.

„Wir ermitteln wegen eines Tötungsdelikts“, sagte Staatsanwältin Britta Schreiber am Dienstag. Laut Polizei hatte ein Bauarbeiter beim Austreten im Wald überraschend viele Fliegen bemerkt und eine Hand aus der Erde ragen sehen. Die Kriminalpolizei grub die verscharrte Leiche aus. Rechtsmediziner stellten die Identität des Mannes und Spuren von Gewalt fest.

Der Tote ist Berthold Franzmann, ein 57-jähriger Frührentner aus der Nordstadt, den Angehörige bereits am 14. Februar vermisst gemeldet hatten. „Der Mann lebte zurückgezogen und war schwer krank“, sagte Markus Dreisewerd, Leiter der Mordkommission.

„Er wurde zuletzt am 13. Januar bei einem Arztbesuch gesehen.“ Nur fünf Tage später entdeckte ein Mitarbeiter der Müllabfuhr in Düsseldorf an der Einmündung Johannstraße/ Ulanenstraße seine Geldbörse in einer Mülltonne. Dreisewerd: „Danach verliert sich die Spur.“

Nach der Vermisstenmeldung hatten Polizisten die Wohnung durchsucht, aber keine Hinweise auf ein Verbrechen entdeckt. Von dem Fahrzeug des Toten fehlt seit Monaten jede Spur. Die Ermittler suchen einen anthrazitfarbenen Ford Focus (NE-W 3503), den Franzmann verkaufen wollte.

„Wir wissen noch nicht, wo der Tatort ist“, sagte Dreisewerd. Die verwitterte Leiche des gelernten Elektromeisters, die vermutlich vergraben worden war, als noch Schnee lag, steckte in Jeans und einem lila Blouson. „Üblicherweise trug der Mann eine Brille und schwarze Sportschuhe, aber die fehlen“, sagte der Kriminaloberkommissar. Die Polizei sucht deshalb Zeugen.

„Vielleicht wurde Berthold Franzmann am 13. Januar oder später gesehen, oder jemand hat Verdächtiges im Bereich des Autobahnkreuzes Neuss-Süd beobachtet“, sagte Dreisewerd. Für Hinweise, die zur Aufklärung des Sachverhalts führen, hat die Staatsanwaltschaft eine Belohnung von 1.500 Euro ausgesetzt. Die Mordkommission „Gebüsch“ ist unter Telefon 0211/ 8700 erreichbar.

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