Eltern laufen Sturm gegen Schließung der Förderschule

Die Verwaltung plant, die beiden Neusser Förderschulen an einem Standort zusammenzulegen.

Neuss. Die Zeit drängt. Noch gibt es in Neuss mit der Herbert-Karrenberg-Schule auf der Furth und der Schule am Wildpark in Reuschenberg zwei Einrichtungen für Kinder mit besonderem Förderbedarf. Doch geht es nach der Stadtverwaltung, wird die letztgenannte Schule schon bald der Vergangenheit angehören. Würde so entschieden, liefe der Unterricht in Reuschenberg im kommenden Sommer aus.

Ein Plan, gegen den sich an der Schule am Wildpark nun Widerstand regt. Die Eltern der rund 130 Mädchen und Jungen laufen Sturm gegen das Vorhaben, die beiden Neusser Förderschulen zusammenzulegen. „So würde sich zum Beispiel die Fahrtzeit unserer Kinder stark verlängern“, sagte Hiltrud Thielen von der Reuschenberger Elternpflegschaft.

Deshalb sammelten die Eltern etwa 300 Unterschriften gegen eine Schließung und formulierten einen offenen Brief an die Mitglieder des Schulausschusses. Der Inhalt: Statt der Schule am Wildpark sollte besser die Karrenberg-Schule auf der Furth aufgelöst werden — zumal nach einem Ende in Reuschenberg, so die Befürchtung der Eltern, besondere Förderangebote wie das heilpädagogische Reiten wegfielen.

Eine Angst, die die Stadt zu zerstreuen versucht. „Wir führen Gespräche mit dem Voltigierverein, der dieses Angebot ermöglicht“, sagte die zuständige Beigeordnete Christiane Zangs.

Darüber hinaus warb die Dezernentin um Verständnis für die Schließung der Wildparkschule. Einerseits sei aufgrund sinkender Schülerzahlen eine Fusion der Förderschulen unumgänglich. Nur so erreiche man noch die vom Land verlangte Zahl von mindestens 144 Schülern pro Schule, sagte Christiane Zangs.

Anderseits erlaube eine Förderschulschließung in Reuschenberg auch die Lösung eines anderen Problems. So wäre es möglich, jene Kinder der Gesamtschule an der Erft, die zurzeit noch in Weckhoven unterrichtet werden, in den dann freien Räumen unterzubringen, sagte Zangs.

Den Verantwortlichen am Wildpark ist es wichtig, dass die Nachteile für die Förderschüler gering bleiben. „Klassenverbände müssen auch nach einem Umzug auf die Furth bestehen bleiben“, forderte Schulleiter Georg Nolden. Ein Anliegen, dem die Stadt entsprechen will.

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