Flüchtlingsheim: Gemeinsames Essen bringt die Menschen zusammen

Caterer stiftet Festmahl für die Bewohner des Flüchtlingsheims. Das Essen ist nicht nur gut für den Magen.

Neuss. Hühnchen mit Champignons und in Currysoße, Reis, Spätzle und Buttergemüse — das ist schon ein festliches Mahl. Erst recht, wenn man das ganze Jahr über mit viel weniger auskommen muss, wie die Bewohner des Flüchtlingsheimes an der Bergheimer Straße.

Die 130 Asylbewerber, unter denen 75 noch Kinder sind, bekamen am Dienstag ein solches Festessen. „Weil es Leute gibt, die viel weniger haben als wir“, sagt Heinrich Bauer. Der Betreiber der Kantine des Finanzamts hat den Kochlöffel geschwungen und den Menschen im Heim ein vorweihnachtliches Geschenk gemacht. Bauer hatte Kontakt zur Stadt aufgenommen. „Ich wollte nicht einfach nur spenden“, sagt Bauer.

Unter den Heimbewohnern sind nur wenige christlichen Glaubens. Dennoch bringt das Fest, gerade durch ein gemeinsames Essen, die Menschen auch im Flüchtlingsheim zusammen. Schnell werden zusätzliche Stühle geholt, um im Flur miteinander speisen zu können.

„Das Essen ist sehr gut, wir freuen uns sehr“, sagt Suzana Alji dankbar. Für die Bosnierin ist es das erste Mal, dass sie Weihnachten außerhalb ihrer Heimat feiert. Vor einem halben Jahr kam sie mit ihrem Mann Sejdo und ihren drei Kindern nach Deutschland. Zwar ist der Rest der Familie in Bosnien, aber Suzana Alji ist zufrieden, in Neuss Weihnachten feiern zu können.

Unterschiede zum Fest in ihrer alten Heimat gibt es kaum, sagen die Töchter Anita und Amira, die beide zur Schule gehen und bereits gut Deutsch sprechen. „Auch in Bosnien gibt es Geschenke und einen Baum zu Weihnachten“, sagen sie. Und deshalb steht auch in diesem Jahr in ihrer Wohnung ein Christbaum.

Heimleiter Dirk Witte und Sozialamtsleiter Hans-Peter Oebel wissen um die Bedeutung gemeinsamer Aktionen an der Bergheimer Straße. „Es ist wichtig für die Integration, wenn die Menschen zusammenkommen.

Durch das gemeinsame Weihnachtsessen bekommen sie zudem Einblick in unsere Kultur“, sagt Witte. „Die Stadt unterstützt die Menschen durch Betreuer, die vor Ort sind“, fügt Oebel hinzu — er hatte Heinrich Bauer bei seiner Idee weitergeholfen und das Flüchtlingsheim vermittelt.

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