Förderung: Ein Titel, der Gold wert ist

Der Kreis will sich als Zentrum für Leistungssport anerkennen lassen. Das bringt Geld.

Rhein-Kreis Neuss. Der Rhein-Kreis Neuss soll regionales Leistungssportzentrum werden. Die Zustimmung für die Bewerbung beim Land holte sich Sportdezernent Jürgen Steinmetz im Sportausschuss.

Hintergrund ist das Leistungssportkonzept 2020, das im vorigen Jahr vom Land, dem Landessportbund, der Sportstiftung NRW und den Olympiastützpunkten verabschiedet wurde. Ziel ist die nachhaltige und individuelle Förderung von Leistungssportlern. In den Leistungssportzentren sollen sämtliche Einrichtungen einer Region miteinander vernetzt werden. Das Ziel ist eine besonders erfolgreiche Talentförderung.

Was sich darüber hinaus genau hinter dem Begriff verbirgt, ist noch unklar. Klar scheint hingegen, was passiert, wenn man nicht mit dabei ist: „Die Sportförderung in NRW wird sich künftig auf diese 15 bis 20 Leistungssportzentren konzentrieren. So gesehen ist eine Anerkennung von existenzieller Bedeutung“, erklärt Steinmetz.

Dass der Kreis das Siegel erhält, daran hat der Sportdezernent keine Zweifel. Die Sportinfrastruktur in den Städten sei nahezu optimal, die Schwerpunktsportarten klar definiert und begleitende Faktoren wie das Sportinternat oder Maßnahmen der Förderung junger Sportler zeichneten die Bewerbung aus.

Größere Kosten würden zudem nicht entstehen. Pflicht sei allein die Neueinstellung eines Koordinators Leistungssport, der sich ganz auf die anfallenden Aufgaben konzentrieren soll.

Dazu zählen die Akquise von Sponsoren, die Ausweitung der Angebote bei der dualen Karriere, die Beschaffung von Ausbildungs- und Arbeitsplätzen sowie nicht zuletzt die Koordinierung eines zu gründenden Arbeitskreises Leistungssport. Nicht auszuschließen sei, dass die Stelle des Koordinators mit Landesmitteln gefördert werde, sagt Thomas Schütz, Leiter des Kreissportamtes.

Dem Arbeitskreis sollen Vertreter der Leistungssport treibenden Vereine, des Kreises, des Sportbundes und der Stiftung Sport angehören. Außerdem seien Experten (Leiter des Sportinternats, Trainer) sowie der Vertreter eines Wirtschaftsunternehmens, das Ausbildungs- und Arbeitsplätze für Leistungssportler anbietet, willkommen.

Die Kreisverwaltung wird den Antrag nun mit den Städten und Gemeinden sowie den Leistungssport treibenden Vereinen abstimmen und bis Mitte des Jahres beim Land einreichen.

„Was dabei herauskommt, da tappen wir auch noch ein wenig im Dunklen“, räumt Steinmetz ein. Sollte die Politik, wenn eine endgültige Entscheidung ansteht, kalte Füße bekommen, so sei ein Verzicht auch zu einem späteren Zeitpunkt noch möglich, betont der Sportdezernent.

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