Frühlingsfest zeigt die Vielfalt

Gemeinsam feiern und reden: Das Frühlingsfest der Kulturen lockte am Samstag zum Markt und auf den Freithof.

Neuss. Sie kam schon 1969 mit drei Jahren aus der Türkei nach Deutschland. Durdu Yavuz ist in Neuss fest verankert und fühlt sich hier heimisch. Beim Frühlingsfest der Kulturen, das am Samstag zum dritten Mal auf dem Markt und am Freithof veranstaltet wurde, warb Yavuz für die Fraueninitiative Puzzle, deren Sprecherin sie ist.

„Wir haben vor drei Jahren ganz klein angefangen“, erzählt Yavuz. „Damals waren wir sieben Gründerinnen, jetzt haben wir gerade wieder vier neue Mitglieder gewonnen.“ Fast 70 Einladungen habe sie kürzlich verschickt, um türkische und deutsche Frauen zusammenzubringen.

„Es geht um Toleranz und Dialog, wir wollen uns einfach besser kennenlernen.“ Der Name der Initiative spreche für sich, sagt die Bürokauffrau. „Zur Welt gehören alle Kulturen, die sich wie bei einem Puzzle zusammenfinden.“ Die Initiative veranstaltet Koch- und Kalligrafiekurse, eine gemeinsame Reise nach Istanbul ist in Vorbereitung.

Zur Gruppe gehört auch eine Syrerin und eine Mazedonierin: „Wir sind offen für alle und wollen das Aufeinanderzugehen fördern“, sagt Durdu Yavuz. Ein Fest wie das Frühlingsfest sei wichtig, um Integration und migrantische Kultur zu demonstrieren: „Das ist positiv und muss wachsen.“

Auf dem „Markt der Möglichkeiten“ konnte jeder Besucher Näheres über ihm fremde Kulturen und Lebensarten erfahren. Vereine, Verbände und Institutionen informierten zum Thema Integration. Im Vergleich zum Vorjahr stieg die Zahl der Stände von 29 auf fast 50.

Während auf der Bühne Mitglieder des portugiesischen Vereins aus Neuss, bunt in Landestracht gekleidet, sangen und tanzten, nahmen Nadja Lanskykh und Karima Layadi allseits Komplimente entgegen.

„Einfach nur lecker“ oder ein vielsagendes „Mmmh“ gab es da zu hören. Auf dem Markt boten sie an ihrem Stand türkische Börek mit Spinat, würzige Gözleme und marokkanisches Gebäck an. „Die Frauen haben reichlich gekocht, die Gerichte sind sehr international“, sagt Nadja Lanskykh.

Die beiden Frauen arbeiten als Integrationslotsen. Lanskykh engagiert sich neben 23 anderen Ehrenamtlern seit anderthalb Jahren als Lotsin und unterstützt Migranten dabei, ihren Weg in Deutschland zu gehen: „Wir helfen in allen Lebenslagen, stellen Kontakte zu Beratungsstellen oder Behörden her.“

Neben dem großen kulinarischen Angebot, wurde auch auf der Bühne viel Musik und Tanz geboten. Der Tanzverein Helios der Barbaraschule stellte sich auf dem Freithof vor: „Kinder ab vier Jahren machen bei uns schon mit. Und da wird nicht nur Sirtaki getanzt“, erzählt Christina Kirtsopoulous und lacht.

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