Ganz falsch eingeschätzt

Das nennt man eine faustdicke Überraschung. 75 Eltern hätten sich bei der Befragung pro Sekundarschule äußern müssen, um die Genehmigung dieser neuen Schulform in Neuss zu ermöglichen. Dass das zustande kommen würde, war nicht selbstverständlich, und unstrittig erschien, dass deutlich mehr Eltern für die Gesamtschule votieren würden.

Bei allein 200 Abweisungen im vergangenen Schuljahr!

Und jetzt das. Obwohl die Sekundarschule mit ihren Besonderheiten noch kaum bekannt ist, haben sich mehr als 300 Eltern von Viertklässlern dafür ausgesprochen. Und im Umkehrschluss so wenige für die Gesamtschule, dass eine Neugründung geradezu absurd erscheint.

Die Maßgabe im Rat hieß: Längeres gemeinsames Lernen an einer neuen Schule ab Sommer 2013. Nun wird man mehr als eine neue Schule brauchen — oder eine Mega-Sekundarschule. Man wird die letzte verbliebene Hauptschule im Kreis schließen müssen und/oder eine Realschule.

Man braucht ein Konzept, wie die zwingend vorgeschriebenen Kooperation mit der Oberstufe eines Gymnasiums oder einer Gesamtschule funktionieren kann. Das alles unter extremem Zeitdruck. Der Hinweis, dass der der von der CDU vertrödelten Entscheidung geschuldet ist, ist jetzt wohlfeil. Nun muss alles getan werden, um zum Sommer die Sekundarschule aus dem Boden zu stampfen. Um den Elternwillen umzusetzen.

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