Große Unterstützung für das Johanna-Etienne-Krankenhaus

Das Johanna-Etienne-Krankenhaus lud zur Diskussion mit Politikern, Beteiligten und Betroffenen ein.

Neuss. Seit 2006 betreut das Johanna-Etienne-Krankenhaus auf einer eigenen Station Menschen an deren Lebensende. Im Krankenhausplan des Landes ist die Palliativstation jedoch nicht verzeichnet. Doch nur, wer in den Plan aufgenommen ist, bekommt ab 2013 neue Fördermittel. Entsprechende Bescheide haben das Lukas- und das Kreiskrankenhaus in Grevenbroich erhalten, nicht das Etienne.

Um die erfolgreiche Arbeit der Palliativstation nicht zu gefährden, kämpft das Etienne um den entsprechenden Bescheid. Das Verwaltungsgericht hatte zuletzt eine Klage abgewiesen. Doch aufgeben will das Krankenhaus nicht.

Auch deshalb lud die Klinik jetzt zu einer Podiumsdiskussion ins Foyer ein. Ursprünglich sollte das fünfjährige Bestehen der Station mit zehn Betten gefeiert werden, sagte Krankenhausleiter Ralf Engels. Nun sei die Stimmung getrübt. Der große Kreis der Unterstützer mache aber doch wieder ein wenig Hoffnung: Bis gestern Abend haben 1870 Menschen eine offene Petition im Internet unterzeichnet.

Die Palliativstation ist die älteste im Kreis. Krankenschwester Christiane Winkelmann hat die Station mit aufgebaut. Sie verdeutlichte den etwa 150 Zuhörern, wie etabliert die Palliativversorgung sei. „Die Station ist im Krankenhaus integriert. Sie trägt zur Lebensqualität am Ende des Lebens bei“, betonte Internist Professor Jens Encke.

Das Krankenhaus hatte zudem die vier Landtagskandidaten Jörg Geerlings (CDU), Reiner Breuer (SPD), Hans-Christian Markert (Grüne) und Hermann-Josef Verfürth (FDP) an einen Tisch geholt. Der Einsatz für den Fortbestand der Station einte die Politiker. „Ich bin mir sicher, dass es eine Lösung geben kann und muss. Wir müssen einen Weg finden, diese Behördenentscheidung rückgängig zu machen“, sagte Breuer.

In der Palliativversorgung dürfe es nicht allein um die Kosten gehen, meinte Geerlings. Der Mensch gehöre auch in der Gesundheitspolitik in den Mittelpunkt, fügte Markert an. Verfürth erinnerte sich an seine Zeit als Assistenzarzt im Etienne mit Grausen: „Damals hatten wir kein Sterbezimmer. In vielen Krankenhäusern war es üblich, die Patienten zum Sterben ins Badezimmer zu schieben.“

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