Großwäscherei investiert 6,2 Millionen Euro - CWS-boco

Die Firma CWS-boco gibt ihre bisherigen Standorte in Köln und Krefeld zugunsten einer neuen Halle in Neuss auf.

Neuss. Wie an einer Perlenschnur aufgereiht rasen tausende Kleiderbügel an einem Schienensystem hängend durch die neue Halle der Großwäscherei CWS-boco in Neuss. Bei der Einweihung am Freitag hat das Unternehmen den Betrieb bereits vollständig aufgenommen. Rund 180 Mitarbeiter waschen pro Tag etwa 8000 verschmutzte, beruflich genutzte Kleidungsstücke. Sie stammen aus großen Lebensmittelfabriken, der chemischen Industrie, aber auch von Hotels und kleinen Handwerksbetrieben. „Unsere Kunden sind breit gestreut“, sagt Bastian Hageresch, Leiter der Betriebsorganisation.

Die neue, rund 5700 Quadratmeter große Waschhalle in Neuss ersetzt die bisherigen Standorte in Köln und Krefeld. „Wir haben uns für die Mitte entschieden, damit unsere bisherigen Mitarbeiter mitkommen können“, erklärt Detlef Kröpelin, Sprecher der Geschäftsführung. Das Unternehmen habe ein großes Interesse daran, seine Angestellten zu behalten. „Es ist schwierig, erfahrene und qualifizierte Leute zu finden. Deshalb verlieren wir nur sehr ungerne jemanden“, meint Kröpelin. Die bisherigen Angestellten können deshalb ein Jahr lang auf Probe in neuss arbeiten, um herauszufinden, ob sie den Arbeitsweg von Köln oder Krefeld auf sich nehmen wollen oder nicht. Ein weiterer Grund sich für Neuss zu entscheiden, sei gewesen, dass die Stadt sich sehr um eine Ansiedelung bemüht habe.

Die Großwäscherei in Neuss befindet sich laut CWS-boco auf dem neuesten Stand der Technik. 6,2 Millionen Euro wurden investiert. Besonderen Wert legten die Planer auf eine große Energieeffizienz, um die Preise für die Kunden niedrig zu halten. „Unsere Großkunden legen außerdem zunehmend Wert darauf, dass wir nachhaltig arbeiten“, sagt Bastian Hageresch. Wasser werde zum Teil mehrfach benutzt und aufbereitet. Außerdem werde zum Beispiel Restwärme genutzt, um die Wäsche besser zu trocknen.

Eingesetzt werden zwei Waschstraßen mit jeweils 16 Kammern. Das Prinzip erinnert an hintereinandergeschaltete Waschmaschinen, wobei jede einen anderen Waschgang erledigt.

Allerdings wäscht CWS-boco die Berufsbekleidung nicht nur. Das Unternehmen bietet seinen Kunden ein Komplettpaket an. Die Kleidungsstücke werden individuell auf den jeweiligen Träger zugeschnitten und erhalten einen Strichcode, damit sie jederzeit eindeutig zugeordnet werden können. In der Wäscherei wird die Bekleidung regelmäßig gesäubert und dabei untersucht. Löcher werden in einer eigenen Abteilung genäht, bei zu hohem Verschleiß wird die Kleidung ausgetauscht. Hageresch: „Wir prüfen unter anderem, ob Leuchstreifen noch genügend reflektieren oder ob bei Regenschutzkleidung das Wasser gut abperlt.“

Jedes Kleidungsstück verbringt im Schnitt drei Stunden in der Wäscherei. Hageresch: „Unsere Produktivität liegt 50 Prozent höher als früher in Köln und Krefeld.“

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