Hafen-Boom nach Krisenjahr

Zweistellige Zuwachsraten in allen Bereichen: Das Jahr 2010 schließt mit 2 Millionen Euro Plus.

Neuss. Zweistellige Zuwachsraten in allen Bereichen, ein Plus in Höhe von 2 Millionen Euro, ein erwartetes Wachstum auch für dieses Jahr: Die Neuss Düsseldorfer Häfen (NDH) präsentierten am Donnerstag mit den Zahlen für 2010 ein Erfolgsstück der ganz speziellen Art. Nach dem Krisenjahr 2009 haben die Umschlagzahlen in den Häfen in einem Maße zugelegt, wie es auch die beiden Geschäftsführer Rainer Schäfer und Ulrich Groß so nicht erwarten konnten. Fast sind die Zahlen des Rekordjahrs 2008 erreicht.

Nach dem Geschäftsjahr 2009 hatten die beiden Chefs erstmals düstere Zahlen vorlegen müssen. Und doch hat es die NDH nicht so schlimm erwischt wie die meisten anderen Binnenhäfen oder generell die Logistikbranche. Nicht zuletzt dank des vielseitigen Portfolios sei man „nicht durchgesackt wie andere“, so Rainer Schäfer — im Ergebnis bedeutete das eine „schwarze Null“.

Dem wird ein Jahresergebnis mit einem Plus von 2 Millionen Euro nach Steuern folgen, wie Ulrich Gross andeutet. Dem liegen zweistellige Zuwachsraten im Umschlag zugrunde — ob per Schiff, Eisenbahn oder auf der Straße. Rainer Schäfer listet „dicke und fette Steigerungsraten“ auf: So gibt es ein Plus von 12,6 Prozent beim Schiffsgüterumschlag. Besonders hoch waren die Zuwächse bei den Erzen und Metallabfällen sowie bei Eisen- und Stahlprodukten. Bei 15 Prozent liegt die Steigerung des Transportaufkommens mit der Neusser Eisenbahn.

Besonders deutlich war der Anstieg beim Containerumschlag und hier vor allem beim wasserseitigen Umschlag (+ 25 Prozent). Dieses Ergebnis sowie die Vorhersagen zum künftigen Wachstum des Güterverkehrs unterstreichen nach Ansicht des Geschäftsführer-Duos nochmals: Die Umschlagkapazitäten müssen bedarfsgerecht ausgebaut werden.

In diesem Jahr ist die Erweiterung des neuen Maersk-Terminals geplant, auch Krananlagen sollen aufgerüstet werden. Zehn Millionen Euro wollen die NDH investieren. Mit weiterem Wachstum wird fest gerechnet.

Für das seit Jahren angestrebte Großprojekt einer engen Kooperation mit dem Kölner Hafen (HGK) erwarten die Geschäftsführer in diesem Jahr den Durchbruch: Steuerrechtliche Probleme haben einen früheren Abschluss verhindert. Nur äußerst zurückhaltend äußern sich Schäfer und Gross zu einem weiter — möglichen — Expansionsprojekt: Der Bund verkauft seinen Drittelanteil am Duisburger Hafen. Noch gibt es keine Ausschreibung. Doch man sei „gut beraten, das im Auge zu behalten“, sagt Rainer Schäfer — dann wohl mit dem künftigen Partner aus Köln.

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