Hafenbecken 1: Kopfgebäude wächst, Brücke geplant

Pläne von Ingenhoven & Ingenhoven werden umgesetzt. Fußgängerbrücke führt aufs Münsterschulgelände.

Neuss. Nach den Verzögerungen wegen des hartnäckiggen Winters geht es jetzt schnell an der Batteriestraße. Der Zeitplan für das Hafenkopfgebäude, das sich an die Cretschmarhallen mit dem das Greyhound anschließt, wird gehalten. Richtfest am 24. Mai, zum 1. Dezember werden die Mieter einziehen. Vorbereitet ist auch schon ein weiteres Bauwerk: Vom Gebäude wird sich eine Fußgängerbrücke über die Batteriestraße auf das Münsterschulgelände erstrecken.

Alle Flächen sind vermietet. Eine HNO- und eine Zahnarztpraxis, ein Wirtschaftsprüfer und eine Anwaltskanzlei, dazu die Stadtwerke mit einer Abteilung werden den Bau beziehen, der seine markanten Formen, die an einen Schiffsbug erinnern sollen, jetzt noch nicht preisgibt. Die Nutzer zahlen eine Miete von 12,50 Euro — das hatten Investoren wohl nicht für möglich gehalten.

Niemand wollte das ausgeschrieben Projekt übernehmen, so realisierte es die Stadt über ihre „Tochter“ Stadthafen selbst. Auf die zunächst geplante Tiefgarage wurde allerdings verzichtet. Stellplätze für Mitarbeiter und Kunden werden in den Cretschmarhallen eingerichtet.

4,3 Millionen Euro macht die Investition für das Hafenkopfgebäude nach dem Entwurf von Ingenhoven & Ingenhoven aus.

Von Beginn an war die 800 000 Euro teure Brücke hin zur Innenstadt mitgeplant. Zwingend notwendig ist sie nicht, das neue Gebäude ist auch über Batteriestraße und Uferpromenade im Erdgeschoss erreichbar. Die Brücke trifft im ersten Obergeschoss auf das Kopfgebäude, von dort gelangt man per Aufzug oder über eine Treppe auf die Hafenpromenade. Auf der andere Seite gründet die Brücke auf dem früheren Schulgelände neben dem Pfarrgarten.

Das macht es kompliziert. Das Areal ist bekanntlich seit Jahren für eine Wohnbebauung im Gespräch, das stößt auf heftigen Widerstand der gegenüberliegenden Hafen-Unternehmer. Investor Kontrola will die Fläche kaufen, derzeit ist alles in der Schwebe. Allerdings ist entschieden: Verkauft würde nicht das gesamte Gelände. Ein Teil für den Brückenbau und Fläche für einen kleinen Platz, der zur Straße Münsterplatz führt, bleibt städtisch.

Die seit Jahren vor sich hin gammelnden Schulgebäude müsste der Investor abreißen — auch die Teile, die auf der „Brückenfläche“ stehen. Da nicht absehbar ist, ob und wann es eine Einigung geben wird, muss die Stadt improvisieren. „Es wird einen beleuchteten Weg von der Brücke zur Straße geben“, sagt Projektleiter Andreas Galland. Ein wenig verwinkelt dürfte es dann schon zugehen.

Die Brücke selbst wird in einem Stück im September eingepasst, die Auflieger sind schon vorbereitet. „Das passiert in einer Nacht“, sagt Galland. In unmittelbarer Nachbarschaft, bei der Überführung vom Gymnasium Marienberg zum Forum der Schule, war das bereits zu sehen.

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