Haft für Jugend-Gang nach Überfällen auf Senioren und Supermärkte

Neuss (dpa). Wegen Überfällen einer Jugend-Gang auf Rentner-Ehepaare und Supermärkte haben sechs Angeklagte vor dem Amtsgericht Neuss Haftstrafen kassiert. Die beiden 15 Jahre alten Haupttäter wurden wegen schweren Raubes und gefährlicher Körperverletzung zu Strafen von drei Jahren und zehn Monaten sowie von vier Jahren und 10 Monaten verurteilt.

„Die Jugendlichen sind mit erschreckender Professionalität vorgegangen“, sagte Richter Heiner Cöllen am Freitag bei der Urteilsbegründung. Auch die vier Mittäter im Alter zwischen 16 und 20 Jahren erhielten jeweils Freiheitsstrafen von mehr als zwei Jahren. Innerhalb von vier Monaten hatte die Bande in wechselnder Besetzung in Neuss Supermärkte sowie zwei ältere Ehepaare überfallen und ausgeraubt. Die Schüler hatten im Prozess die Vorwürfe gestanden.

Bei den Senioren waren die Jugendlichen maskiert und mit einer Druckluftpistole und mit Schlagstöcken bewaffnet eingedrungen. Ein 87 Jahre alter Mann und seine 85-jährige Ehefrau wurden dabei schwer verletzt. Bei den Raubzügen auf Supermärkte kamen die Schüler kurz vor Ladenschluss und schlenderten als vermeintliche Kunden durch die Regalreihen. Nachdem sie ihre Einkäufe auf das Band an der Kasse gelegt hatte, sprühten sie der Kassiererin Pfefferspray ins Gesicht und plünderten die Kasse.

Die Beute - laut Staatsanwaltschaft waren es mehrere tausend Euro - wurde für Drogen und Spielhöllen ausgegeben. Einem 17-jährigen droht ein weiteres Strafverfahren: Er soll nach der vorläufigen Festnahme an einem weiteren Raubüberfall beteiligt gewesen sein.

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