Heimatfreunde ehren einen „Verteidiger der Stadt Neuss“

Hermann-von-Hessen-Preis für Wilhelm Schepping.

Neuss. „Ich bedanke mich sehr bei den Heimatfreunden. Dieser Preis stimmt mich demütig.“ So begann die Dankesrede des neuen Trägers des Hermann-von-Hessen-Preises, Wilhelm Schepping (80). Die Neusser Heimatfreunde ehrten am Wochenende den Musikwissenschaftler mit ihrer seit 1990 vergebenen, höchsten Auszeichnung im Clemens-Sels-Museum.

Den Preis erhalten Personen, die sich durch langjährige und mit hohem persönlichen Einsatz ausgeübte Tätigkeit um Stadt und Landschaft Neuss verdient gemacht haben. Dass das auf den Preisträger Schepping zutrifft, belegte in der Laudatio sein langjähriger Freund, Heinz Günther Hüsch.

Ähnlich wie Hermann von Hessen sei Schepping „Verteidiger der Stadt Neuss“. Nicht im militärischen Sinne, sondern auf geistigem Gebiet, durch seine langjährige forschende Arbeit. „Jemand mit so einer schöpferischen Leichtigkeit gibt es nicht noch einmal in Neuss“, meinte Hüsch. Scheppings wissenschaftliches Werk umfasst mehr als 200 Publikationen, 27 von ihnen weisen einen speziellen Bezug zu Neuss auf. Ideengebend leitet der Wissenschaftler zudem den Arbeitskreis Mundart der Heimatfreunde. 1957 gründete er das Neusser Kammerorchester, das er bis 1987 leitete.

Schepping kenne die Stärken und Schwächen der Stadt, aber er verzweifle niemals, sondern sehe immer die Ansätze zur möglichen Besserung, betonte Hüsch.

1931 in Neuss geboren, wuchs Schepping in der Innenstadt auf und lernte dort seine zweite Muttersprache, das „Nüsser Platt“. Nach dem Abitur am Quirinius-Gymnasium studierte er an der Musikhochschule in Köln. Bis 1968 im Schuldienst am Quirinius-Gymnasium tätig, trat er in den Hochschuldienst ein. Um die Bedeutung seiner Arbeit darzustellen, brauche er Stunden, meinte Hüsch. Die Heimatfreunde dankten ihm „für sein umfangreiches und vielseitig schöpferisches Wirken in Lehre, Wissenschaft, Kunst, Musik, Kultur, Geschichte, Publikationen, in heimatlicher Sprache und heimatlichem Brauchtum.“

In seiner Dankesrede gab sich Schepping bescheiden. Beim musikalischen Rahmenprogramm präsentierte der Neusser Münsterchor Kompositionen des Preisträgers.

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