Helau in Holzheim: 800 Aktive im Zug

Umzug gibt sich besonders familienfreundlich.

Neuss. Es muss nicht immer Köln oder Düsseldorf sein. Dass auch vergleichsweise kleine Karnevalsumzüge mit viel Charme die Massen begeistern können, bewies Holzheim am Montag. Etwa 800 Karnevalisten marschierten dort durch den Stadtteil und zogen — das zeigten die Kennzeichen auf dem hoffnungslos überfüllten Parkplatz — sogar Flüchtlinge aus den Karnevalshochburgen an.

Panzerknacker, Funkenmariechen und „Holzmer Hippies“ zogen unterstützt von Musikwagen, Spielmannszügen und Tanzgarden durch die Straßen. Und natürlich waren auch die Zuschauer farbenprächtig verkleidet und beantworteten jedes „Holzheim“ mit einem kräftigen „Helau“.

In Sachen Kamelle ließen sich die Karnevalsvereine nicht lumpen, so dass der sechsjährige Nils bereits nach einer halben Stunde stolz einen vollen Beutel präsentieren konnte: „Guck mal, wie viel ich schon habe.“

Wie Nils ging es vielen Kindern, denn die standen gestern eindeutig im Mittelpunkt: Der Holzheimer Karneval ist frei von Trinkgelagen, unter den Besuchern waren fast ausschließlich Familien. Das ist es, was den Umzug für Helga Wagner ausmacht: „Die Atmosphäre hier ist sehr familiär, und es gibt nicht so ein Gedränge wie bei anderen Zügen.“ Auch Jürgen Rösner schätzt den Holzheimer Karneval: „Hier ist doch eine super Stimmung, dafür muss man nicht weit fahren.“

Familiäre Atmosphäre bedeutet jedoch nicht, dass nicht tausende Neusser den Zug bestaunten: „Es ist sehr gut besucht. Und es wird jedes Jahr mehr“, freute sich Harald Krüll vom Holzheimer Karnevals Verein. Für ihn und viele andere Jecke war der Rosenmontag mit dem letzten Wagen des Zuges, von dem traditionell der Elferrat die Narren grüßte, nicht beendet. Nach dem Umzug wurde in der Mehrzweckhalle der Kostümball des Karnevalsvereins gefeiert.

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