Hüngert II: Neuss hat „erhebliche Bedenken“

Die Stadt kritisiert die Verkehrsplanung im Zusammenhang mit dem Umzug Ikeas in Kaarst.

Neuss. Gegen die vom Planungsausschuss der Stadt Kaarst mittlerweile beschlossenen Flächennutzungsplanänderungen für das Gewerbegebiet Hüngert II und den damit verbundenen Ikea-Umzug macht Neuss „erhebliche Bedenken“ geltend. Kaarst will wie berichtet südlich des Gewerbegebiets Hüngert unmittelbar am Neusser Stadtgebiet eine fast 13 Hektar große Fläche als Sondergebiet für Ikea ausweisen.

Geplant ist, eine Verkaufsfläche bis maximal 25 000 Quadratmeter zu gestatten, davon können 2500 Quadratmeter für zentren- und nahversorgungsrelevante Sortimente genutzt werden. Zwar habe sich die verplante Fläche halbiert, doch müsse man davon ausgehen, dass wegen der höheren Besucherzahlen der Umsatz pro Quadratmeter erheblich ansteigen werde.

Für die Neusser Verwaltung steht fest: Wegen der direkten Nachbarschaft des „neuen“ Ikea-Hauses zu den nördlichen Stadtteilen sind zentrale Versorgungsbereiche der Stadt unmittelbar betroffen. Es sei nicht nachgewiesen, dass diese Bereiche in Neuss nicht beeinträchtigt würden. Genau das sei aber im weiteren Verfahren zu belegen.

Der zweite Teil der Einwände betrifft die Verkehrsentwicklung, besonders auf der Viersener Straße (L 390) und dem Holzbüttgener Weg. Die in Kaarst beauftragten Gutachter hatten für diese Straßen keine erhöhte Nutzung vorausgesagt.

Kaarster Bürger, so ihre Analyse, würden das neue Ikea-Haus wohl doppelt so häufig frequentieren wie die Neusser. Das hält die Stadt Neuss für unrealistisch und macht auch hier „erhebliche Bedenken“ geltend. So sei die Neusser Nordstadt nicht weiter entfernt vom künftigen Ikea-Domizil als weite Teile von Kaarst.

Nicht ersichtlich sei außerdem, wie Schleichverkehre aus der angrenzenden Morgensternsheide herausgehalten werden sollten. Die Stadt erwartet von Kaarst konkrete Aussagen im Zuge des weiteren Bauleitplanverfahres. Dann wird Neuss noch einmal beteiligt.

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