Kaarst zieht Kita-Neubau in der Stadtmitte in Erwägung

Das ursprünglich angedachte Grundstück an der Danziger Straße steht nun infrage.

Kaarst zieht Kita-Neubau in der Stadtmitte in Erwägung
Foto: dpa

Kaarst. Die Stadt verzichtet auf Fördergelder des Bundes für eine neue Kindertagesstätte, weil sie diese lieber in Ruhe planen will. Aus dem „Investitionsprogramm Kinderbetreuungsfinanzierung 2015 — 2018“ stehen knapp 315 000 Euro zur Verfügung. Um die Fördermittel abrufen zu können, ist allerdings Eile geboten. Ein entscheidungsreifer Antrag muss bis zum 15. März eingereicht werden. Dies, so heißt es aus dem Rathaus, führe zu einem zeitlichen Konflikt mit einem strukturierten Planungs- und Entscheidungsprozess unter Einbindung aller beteiligter politischer Gremien.

Verstreichen lassen möchte man das Angebot dennoch nicht. Die Verwaltung empfahl dem Haupt- und Finanzausschuss, die Absichten der evangelischen Kirchengemeinde zum Ausbau einer Gruppe in der Einrichtung „Kinderwind“ an der Oststraße zu unterstützen. Damit könnte dort die maximale Zahl an U3-Betreuungsplätzen geschaffen werden. Würde dort eine sogenannte Nestgruppe für zehn Kinder unter drei Jahren eingerichtet werden, könnte dies mit 180 000 Euro gefördert werden. Die Stadt spare dadurch eigene Investitionsmittel, heißt es. Für die restlichen knapp 135 000 Euro würde schließlich geprüft, ob sie für die Kindertagespflege abgerufen werden können. Die Politik folgte dem Vorschlag einvernehmlich.

Die Notwendigkeit einer zusätzlichen Kindertagesstätte lässt sich mittelfristig trotzdem nicht ausschließen. Insbesondere die weiterhin steigende Nachfrage bei den Betreuungsplätzen für Kinder unter drei Jahren macht den Bedarf von bis zu vier weiteren Gruppen in Kindertageseinrichtungen aus. Eine aktualisierte Bedarfsplanung legt die Verwaltung morgen dem Jugendhilfeausschuss (18 Uhr im Johannesforum an der Sebastianusstraße) vor — mit der Empfehlung für den Bau einer neuen Kita für vier Gruppen.

Das bereits länger ins Auge gefasste freie städtische Grundstück an der Danziger Straße wird nun allerdings infrage gestellt. „Jugendpolitisch wäre ein Standort in der Stadtmitte sinnvoller“, sagt der Erste Beigeordnete Sebastian Semmler. Zudem würde der Kämmerer das freie Grundstück an der Danziger Straße lieber komplett statt parzelliert für eine neue Wohnbebauung veräußern. Seinerzeit habe die gesehene Notwendigkeit einer zeitnahen Realisierung und keine geprüften Standortalternativen die Fläche im Kaarster Osten zum Thema gemacht.

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