Karneval: Polizeigewalt für die Narren

Beim Prinzenempfang der Polizei übergab Landrat Hans-Jürgen Petrauschke die Macht an die Prinzenpaare und Dreigestirne.

Neuss. „Es ist nicht ganz einfach, heute zur Tagesordnung überzugehen.“ Mit diesen Worten begrüßte Landrat Hans-Jürgen Petrauschke am Dienstag die Gäste des 38. Prinzenempfangs der Kreispolizei Neuss. Kurzzeitig hatten er und die Organisatoren sogar überlegt, die Veranstaltung abzusagen. Grund war der schwere Unfall auf der A57, bei dem ein Mensch ums Leben kam und viele Autofahrer verletzt wurden. Petrauschke dankte den Einsatzkräften, die in der Nacht vor Ort waren, und machte klar: „Das heute wird zwar eine etwas abgespeckte Veranstaltung, ich wünsche trotzdem aber viel Spaß und weiterhin eine schöne Session.“

Dann setzte er seine Narrenkappe auf und mischte sich unter das jecke Volk. „Leider sind kaum Polizisten da, denn die haben heute einfach Wichtigeres zu tun“, sagte Polizeisprecher und Moderator Hans-Willi Arnold. Er hieß die zehn Prinzenpaare und Dreigestirne aus dem Rhein-Kreis Neuss sowie Vertreter von 53 Karnevalsgesellschaften willkommen. DJ Andreas Britz spielte die ersten Karnevalsklassiker und an einigen Tischen begannen die Gäste zu schunkeln.

Dann waltete der Landrat seines Amtes und übergab den Jüngsten im Raum, dem Kinderprinzenpaar aus Rommerskirchen, die Polizeigewalt und zwei Polizeiteddys. Anschließend schritt er durch den gut gefüllten Saal des Zeughauses und überreichte den Orden der Kreispolizei — eine kleine Polizeikelle am Band — an die Prinzenpaare. Doch nicht nur für die Obrigkeiten des Karnevals hatte er ein Geschenk, jede Dame im Saal bekam von ihm persönlich eine Rose in die Hand gedrückt. „Es ist ja schließlich Valentinstag“, sagte Moderator Arnold.

Nach einer kurzen Tanzeinlage zweier Funkenmariechen betrat Ruud die Bühne. Im Gepäck hatte der Comedian ein fast 30-minütiges Programm. Aus einem Koffer zog er immer wieder neue Verkleidungen, die zur eingespielten Musik passten. Mal verkörperte er einen Cowboy zum Partyhit „Cowboy und Indianer“, mal gab er den Wolfgang Petry zu „Das ist Wahnsinn“. Beim Publikum kam der Holländer gut an, es forderte sogar eine Zugabe.

Dann folgte das Highlight: Der Auftritt der Tanzgarde der Neusser Polizei. Das Motto in diesem Jahr, das wird schnell klar, ist Bayern. Während die Mädels in Dirndln versuchten, bei den Zuschauern Eindruck zu schinden, machten ihnen die Männer in Lederhosen Konkurrenz. Am Ende schuhplattlerten und tanzten sie zusammen und ernteten dafür viel Applaus. Zum Abschluss heizten „De Fetzer“ den Karnevalsgästen ein.

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