Kirmesbesucher: gutes Angebot, aber zu teuer

Viele Neusser finden das Angebot gut, die Preise für die Fahrgeschäfte aber zu teuer.

Neuss. Die kleinen Kirmesbesucher toben wild in den großen luftgefüllten Aqua-Bällen. Mit flinken Schritten laufen sie über das Wasser. Eltern und Großeltern stehen um das Becken. „Die Wasserball-Attraktion gefällt mir besonders gut“, sagt Ulli Scholz. Eine andere Frau stöhnt: „Fünf Euro für fünf Minuten?“

Die Preise für die 273 Schausteller-Geschäfte sind bei den Kirmesgängern ein heißes Thema — eine Fahrt mit dem Star Flyer kostet vier Euro, eine Runde auf der Wildwasserbahn Poseidon oder mit der Crazy Mouse ebenfalls.

„Das ist zu teuer. Aber als Opa und Oma möchte man sowieso nur eine Runde drehen“, sagt Richard Beil. Höher, schneller, weiter sei für ihn nicht nötig. Das sieht auch seine erwachsene Tochter Janine so: „Früher bin ich gerne mit der wilden Maus gefahren. Aber die Crazy Mouse, die sich um die eigene Achse dreht, ist nichts für mich. Ich glaube aber, dass es vielen gefällt.“

Für die 15-jährige Chiara und ihre Freundin Evin, die sich auf der Neusser Kirmes immer Schoko-Erdbeeren gönnen, dürfte es ruhig mehr spektakuläre Fahrgeschäfte wie den Commander geben. „Uns hat es im vergangenen Jahr besser gefallen. Es gibt diesmal zu viele Karussells für kleine Kinder“, sagt Chiara.

Auch der 17-jährige Thomas wünscht sich mehr Nervenkitzel. „Auf das Riesenrad könnte man ruhig verzichten. Ich fahre lieber mit dem Sky Flyer. Der ist super.“

Gerd Engels, der mit seinen Enkeln Fabian und Rebecca über das Gelände schlendert, schaut sich das XXL-Kettenkarussell lieber von unten an. Er mag es traditionell — zum Beispiel Schießen mit dem Luftgewehr: „Für mich gehören sonst nur Reibekuchen und gebrannte Mandeln für die Oma zur Neusser Kirmes. Aber die Hauptsache ist, dass die Kinder Spaß haben.“

Gelobt wird vor allem die neue Anordnung. „Die Aufteilung der Kirmes in Essensstände am Anfang und die Fahrgeschäfte auf der großen Wiese ist wirklich gut“, sagt Friedrich Niepmann.

Für ihn und seine Frau Cornelia sind die berühmten XXL-Bratwürste jedes Mal ein absolutes Muss. Doch auch Niepmann kritisiert die Preise für die Fahrgeschäfte. „Die sind vor allem für junge Familien zu hoch. Da die Kinder überall drauf möchten, wird es schnell zu teuer.“

Heike Thumann wünscht sich einen Familientag. Eltern, die mit ihren Kindern eine Fahrt machen, sollten ermäßigten Eintritt zahlen. Eine Idee, die auch Richard Niebaum gefällt.

„Unsere 50 Euro sind gleich aufgebraucht. Dann fahren meine Frau und ich mit unseren Kindern nach Hause.“ Eine Portion Zuckerwatte gibt es aber trotzdem noch.

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