Kliniken sind für Pläne zur Keim-Bekämpfung

Rhein-Kreis. Immer wieder kommt es in Krankenhäusern auch im Rhein-Kreis vor, dass sich Patienten Keime zuziehen, bei denen Antibiotika ganz oder teilweise wirkungslos sind. Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe hat nun einen Zehn-Punkte-Plan zur Bekämpfung multiresistenter Erreger (MRE) vorgelegt.

So will er unter anderem alle Patienten vor der stationären Aufnahme auf MRE untersuchen lassen und die Meldepflicht verschärfen. Vorschläge, die man im Rhein-Kreis begrüßt.

Dem Gesundheitsamt wurden laut Amtsarzt Dr. Michael Dörr dieses Jahr schon 17 MRSA-Fälle aus dem Kreis gemeldet, 2014 waren es 56.

Im Johanna-Etienne-Krankenhaus befürwortet man ein flächendeckendes Screening. „Das Problem sind nicht die Patienten, von denen wir wissen, dass sie MRSA-Keime haben, sondern diejenigen, bei denen wir es erst während des Krankenhausaufenthalts merken“, sagt Professor Jens Encke, Chefarzt der Inneren Medizin. Ein bis zwei Prozent der Patienten seien betroffen.

Da MRSA-Keime seit 15 Jahren bekannt seien, habe man sich gut auf sie einstellen können, berichtet Andreas Kremer, Sprecher des Lukaskrankenhauses. „Die Herausforderung sind die neuen MRGN-Keime, die gegen fast alle Antibiotika resistent sind.“

Das Wichtigste sei der richtige Schutz, erklärt Yvonne Schoenen, die in den Kreiskrankenhäusern in Dormagen und Grevenbroich in der Hygiene tätig ist. Dazu gehörten eine Isolierung in einem Einzelzimmer und Vollschutz für das Personal.

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