Konjunkturhilfe: Ein Fünftel bleibt in der Stadt

Die Stadt hat bisher 10 Millionen Euro investiert und liegt voll im Zeitplan.

Neuss. Als der Bund 2009 das zweite Konjunkturpaket auf den Weg brachte, sollte mit Bundes- und Landesmitteln die Auswirkungen der Finanzkrise gemildert und nicht zuletzt über Aufträge der Kommunen die Wirtschaft wieder ein wenig in Schwung gebracht werden. 12,4 Millionen Euro machte das für Neuss aus. Zu den Bedingungen zählt, dass nur neue Projekte finanziert wurden und dass bis zum Ende des Jahres 2011 alles komplett abgerechnet sein muss.

Neuss ist auf gutem Wege. 6 Millionen Euro sind bereits ausgegeben, fast alle Aufträge vergeben, vieles ist abgeschlossen.

Eine Mammutaufgabe für das städtische Gebäudemanagement (GMN). Jetzt lässt sich auch darlegen, inwieweit die Neusser Wirtschaft profitiert hat. Die bisher abgerechneten und vergebenen Aufträge summieren sich auf 10,4 Millionen Euro; knapp 2 Millionen blieben in Neuss: ein Anteil von etwa 20 Prozent.

Viel oder wenig? Werten mag GMN-Chef Armin Krüger das nicht. Er hat die Aufträge streng nach Vergabeordnung erteilt — auch wenn vorab so manches Mal von „Lockerung“ die Rede war. „Transparent und diskriminierungsfrei“ wurde vergeben, heimische Firmen durften nicht bevorzugt werden sagt Krüger. Obwohl der Rat die Grenzen für freihändige Vergaben und beschränkte Ausschreibung heraufgesetzt hatte, nutzte Krüger das kaum. Freihändig wurde nur im Ausnahmefall vergeben, meist beschränkt ausgeschrieben.

Wieviel Aufträge im Rahmen des Konjunkturpakets zusammenkamen, hat Krüger noch nicht erfassen lassen. 280 mögen es gewesen sein. Die Baustellen hat er natürlich präsent: Fast abgeschlossen sind die energetischen Sanierungen in Rathaus und Stadtbibliothek, beendet oder fast abgeschlossen der Bau der Feuerwache Nord, Ausbau von Kreuzschule/Martin-Luther-Schule und Sanierung der Schule „Die Brücke“.

Das größte Projekt mit einer entsprechend langen Planungs-Vorlaufzeit entsteht an der Weberstraße. Für 6,4 Millionen Euro baut die Stadt Dreifachsporthalle und Mensa für die drei umliegenden Schulen. Hier ist man etwas im Verzug, nicht zuletzt, weil „der Winter zwei Wochen zu früh gekommen ist“, wie Krüger sagt. Um vier bis sechs Wochen hinken die Arbeiten dem Zeitplan hinterher.

Insgesamt aber erlaubt sich Krüger „ein erstes Durchatmen“. Nach letztem Stand werden die Ausgaben um 69 000 Euro über dem Gesamtbudget liegen. „Fast eine perfekte Punktlandung“, sagt Krüger dann doch.

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