Akquise: Krefeld wirbt Neuss Kunden ab

SWK haben 40 000 Stromnutzer außerhalb des Krefelder Stadtgebiets gewonnen. Die SWN lehnen das ab.

Neuss. Die Nachricht vom Nachbarn in Krefeld konnte die Neusser Kollegen nicht freuen: Stolz gaben die Krefelder Stadtwerke (SWK) bekannt, sie hätten den 40 000. Stromkunden außerhalb ihres Stadtgebietes gewonnen — in Neuss.

Noch vor kurzem war lange und erbittert für und gegen die Fusion dieser beiden Stadtwerke gefochten worden.

Nachdem sich das Thema erledigt hatte und RWE mit knapp 25 Prozent bei den Neusser Stadtwerken eingestiegen war, hatten die SWN die 80 000 RWE-Stromkunden in Neuss übernommen und waren so zum Vollversorger geworden.

Gestern war man bemüht, die Krefelder Meldung nicht überzubewerten. „Es mag pikant anmuten, dass der ’Jubiläumskunde’ aus Neuss kommt. Aber wir gehen davon aus, dass das reiner Zufall ist“, sagt SWN-Sprecher Jürgen Scheer.

Schon seit längerem werben die Krefelder Stadtwerke auch in Neuss um Neukunden; und das zu besseren Konditionen als die SWN sie anbieten. Sie sind nicht die einzigen. Auch die Duisburger Stadtwerke versuchen zum Beispiel, ihren „Rheinpower“-Strom über die Stadtgrenzen hinaus zu vermarkten. Auch ihre Preise sind günstiger als die der Neusser Anbieter.

Für die SWN sind diese Aktivitäten allerdings kein Vorbild. Die Stadtwerke beliefern ihre (Haushalts-) Kunden in Neuss mit Strom und akquirieren nicht außerhalb der Stadtgrenzen.

„Wir kennen bislang kein Modell, nach dem man dabei Geld verdienen könnte. Und nur um den Umsatz zu steigern, werden wir das nicht tun“, sagt Jürgen Scheer. Die Stadtwerke sähen auch keine Veranlassung, aufgrund des Wettbewerbsdrucks durch Stadtwerke-Konkurrenten die Preise zu ändern.

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