Kriegsende-Ausstellung in der Villa Erckens

Grevenbroich. Das Schwarz-Weiß-Bild, das der Historiker Thomas Wolff und seine Kollegen vom Museumsteam im Dachgeschoss der Villa Erckens angebracht haben, zeigt die Schrecken des Krieges aus der Perspektive alliierter Bomberpiloten.

Kriegsende-Ausstellung in der Villa Erckens
Foto: Anja Tinter

Aus luftiger Höhe wurde es während eines Bombenangriffs auf Grevenbroich im Februar 1945 aufgenommen, man sieht die Explosionen in der Innenstadt ganz deutlich. Das Bild stammt aus dem „Imperial War Museum“ in London und ist Bestandteil der Ausstellung „Kriegsende 1945“, die bis zum 12. April im Museum Villa Erckens zu sehen ist.

Die Schau gibt ebenso einen Eindruck über die letzten Kriegstage in Grevenbroich wie über die Zeit unmittelbar nach der Eroberung durch die Amerikaner. „Bei der Zusammenstellung der Exponate war es uns wichtig, die Zeit des Kriegsendes aus möglichst vielen verschiedenen Perspektiven zu beleuchten“, sagt Thomas Wolff. Dabei setzt das Museumsteam vor allem auf ausdrucksstarke Bilder und anschauliche Texte zu den Ereignissen des letzten Weltkriegsjahres. Hinzu kommen Exponate wie alte Schriftstücke, Feldgeschirr, ein SS-Helm und Totenzettel. Zu Wort kommen in der Ausstellung Zeitzeugen, die schildern, wie sie den Februar und März 1945 erlebten. Nachdem die Alliierten zunächst die Luftschläge intensivierten, nahmen Bodentruppen am 3. März mit Neuenhausen den letzten zum heutigen Stadtgebiet gehörenden Ort ein.

Der damalige Stadtrentmeister Adam Schall beschrieb die Tage danach mit dem Satz „Über uns rollten die amerikanischen Flugzeuge, vor denen wir zum ersten Mal nicht zu fliehen brauchten.“ Ebenfalls thematisiert wird das Schicksal der jüdischen Bevölkerung sowie von Zwangsarbeitern wie dem 25 Jahre alten Vito Savini. Er war einer von mehr als 1300 Zwangsarbeitern, die amerikanische Truppen in mehreren Lagern im damaligen Kreis Grevenbroich zählten. Sie lagen in den damals eigenständigen Städten Grevenbroich, Wevelinghoven und Gustorf.

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