Meererhof ist Favorit als Büro für die Verbraucherberatung

Die Suche nach dem passenden Standort in Neuss gestaltet sich weiter schwierig.

Neuss. Der Start der Verbraucherzentrale verzögert sich. Grund ist die weiter schwierige Suche nach einer geeigneten Unterkunft. Einen Favoriten stellten die Verbraucherzentrale NRW und die Stadt Neuss gestern vor: der Meererhof, in dem bis jetzt noch das Immobiliencenter der Sparkasse untergebracht ist. „Wir haben verschiedene Objekte in der Stadt angesehen, und dieses scheint am besten geeignet“, sagte Bürgermeister Herbert Napp gestern. „Es ist innenstadtnah, es liegt im Erdgeschoss, und der Meererhof könnte auch mehr Publikum vertragen.“ Überdies verlässt die Sparkasse den Meererhof in Kürze und setzt ihre Immobilienberater dezentral ein.

Allerdings ist der Renovierungsbedarf am Meererhof immens. Fassade, Fenster und vieles mehr müsste erneuert werden. Unter anderem müssten die Fenster wegen der Gewichte der neuen Scheiben verkleinert werden. Der gesamte Renovierungsbedarf wird laut Napp auf einen hohen sechsstelligen Betrag geschätzt, den die Stadt zahlen müsste. Dafür würde sie als Vermieterin wiederum Einnahmen erzielen. „Aber die Eigentümerversammlung muss dem zustimmen.“ Noch ist also offen, ob es klappt.

Gestern verhandelten die Verbraucherzentrale NRW und der städtische Beigeordnete Matthias Welpmann über die Maßnahmen vor Ort. „Unser Interesse ist, dass die Verbraucherberatung so schnell wie möglich öffnen kann“, sagte Matthias Arkenstette, Mitglied der Geschäftsleitung der Verbraucherzentrale NRW. „Wir hoffen, dass uns dies bis zum Jahresende gelingt.“ Ursprünglich sollte die Beratung zum 1. August an den Start gehen, dem Tag des Vertragsbeginns. Dass dies wegen der schwierigen Immobiliensuche in Neuss nicht klappen würde, zeichnete sich allerdings bereits im Mai ab.

Zwar haben Stadt und Verbraucherzentrale im Meererhof nun einen Favoriten für den Standort ausgemacht, die Suche nach Alternativen geht unterdessen aber weiter. „Wir sind nicht abgeneigt, weiter andere Standorte zu prüfen“, sagte Arkenstette. Wenn der Standort feststehe und die Umbauarbeiten erledigt seisen, werde es noch etwa eineinhalb Monate dauern, bis die Einrichtung betriebsbereit ist. Wenn die bereitgestellten Landesmittel abgerufen werden sollen, müsste Beratungsbeginn noch in diesem Jahr sein. Land und Stadt teilen sich die Kosten für die Beratungsstelle. Die Mittel werden erst fällig, wenn die Beratung angelaufen ist. Einen Schritt weiter ist die Verbraucherzentrale bereits in der Personalfrage. Dorothea Khairat soll die Leitung der Beratungsstelle übernehmen.

Die Oecotrophologin wohnt in Grimlinghausen und leitet derzeit die Beratungsstelle in Dormagen, die bislang einzige im Rhein-Kreis. Dort wird sie auch noch den Umzug im Oktober begleiten. Khairat arbeitet seit 24 Jahren für die Verbraucherzentrale und hat auch in Dormagen viele Neusser beraten. „Wir sind froh, dass die Neusser bald die Beratung in der Stadt wahrnehmen können“, sagt sie. „Der Bedarf ist groß.“

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