Melancholische Momente in der klassischen Musik

„Unerfüllte Liebe“ ist das Thema der 13. Klassiknacht am Freitag im Neusser Rosengarten.

Neuss. Unerfüllte Liebe: Das ist das Thema der Klassiknacht im Rosengarten am Freitag ab 21 Uhr. „Es wird ein seriöses, bisweilen dramatisches Programm“, sagt Martin Jakubeit, Orchestermanager der Neusser Kammerakademie. Neben Tenor Fausto Reinhart werden mit den beiden Stipendiaten Jackie Xiao (Violine) und Heike Schuch (Violoncello) zwei Eigengewächse als Solisten auftreten.

Das Programm bildet einen Querschnitt der Kompositionen großer Meister ab, und doch haben sie alle eines gemeinsam: Entweder hat der Komponist Zeit seines Lebens unter Liebeskummer gelitten oder der Inhalt der Stücke spiegelt Dramen glückloser Zweisamkeiten wider.

Das ist bei Tschaikowskys Romeo und Julia ebenso der Fall wie bei Verdis Oper Aida, wenn zwei Liebende eingekerkert im Verlies dem Tode geweiht sind. Brahms hat sich vergebens nach Clara Schumann verzehrt und Edward Elgar nach einem Schicksalsschlag sein Cellokonzert in einem Landhaus abgeschottet innerhalb von drei Wochen niedergeschrieben, wie Chefdirigent Lavard Skou Larsen in Erfahrung gebracht hat: „Es ist tieftraurig und melancholisch.“ Bernstein wiederum litt unter seiner verheimlichten Homosexualität, und bei Puccinis Oper La Bohème gibt es bekanntlich auch nicht viel zu lachen.

Eine schöner Abend werde die Klassiknacht aber dennoch, davon ist Manfred Kremer des Sponsors 3M überzeugt: „Wenn bei Pomp and Circumstance als Zugabe alle Feuerzeuge angehen, läuft mir jedes Jahr eine Schauer den Rücken hinab.“ M.I.

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