Neues Stadtquartier „Alexius“

Auf dem Klinikgelände ist umfangreicher Wohnungsbau vorgesehen.

Neuss. Schon vor einiger Zeit haben die Augustinus-Kliniken angekündigt, im Zuge ihrer umfangreichen Sanierungs- und Neubauaktivitäten das Areal des alten Alexius-Krankenhauses aufzugeben. Eine Herausforderung an die Stadtplanung: Das große Gelände südöstlich der Innenstadt wird begrenzt durch Nordkanalallee, Selikumer Weg, den Stadtteil Meertal im Süden und den Berghäuschensweg im Osten. Entstehen soll hier ein ganz neuer Stadtteil, ausschließlich als innerstädtisches Wohngebiet.

Am Donnerstag stellte die Verwaltung im Planungsausschuss die Rahmenplanung vor: eine erste Vorgabe, die Grundlage für einen städtebaulichen Wettbewerb sein kann. Das Amt für Stadtplanung stellt zunächst einmal fest, das Areal biete sich als innerstädtisches Wohngebiet geradezu an — ohne Büro- oder gewerbliche Nutzung. Mit 400 bis 500 Wohneinheiten kann demnach geplant werden.

Entlang der Nordkanalallee und zum Berghäuschensweg könnten „klare Raumkanten“ mit einer drei- bis viergeschossigen Bebauung entstehen, dahinter Wohnquartiere mit niedrigerer Bebauung. Auch zum Alexianerplatz hin selbst wird der Bau mehrgeschossiger Wohnhäuser vorgeschlagen.

Erhalten bleiben soll die Erinnerung an die lange Geschichte der Alexianerbrüder, die seit 1868 an diesem Standort wirkten. „Identitätsstiftende Gebäude“ will man erhalten und nutzen. Dazu zählen vor allem der Haupttrakt des Krankenhauses und der östliche Verbindungsflügel, Klosterkirche und Kloster selbst, Wäscherei, Schreinerei und das Restaurant im Eingangsbereich. Zur Aufwertung des Alexianerplatzes ist im Rahmenplan vorgesehen, den Verlauf des Nordkanals oberirdisch wieder erlebbar zu machen.

Das Plangebiet wird auch durch die Obererftaue im Westen und den Klosterpark mit dichtem Baumbestand geprägt, beides soll gesichert werden, heißt es in der Rahmenplanung.

Wegen der Größe des Projektes werden die Erschließung und die Bebauung in Etappen erfolgen. Nächster Schritt ist die Durchführung eines städtebaulichen Wettbewerbs. Er soll konkrete Nutzungsvorgaben enthalten, die Verjehrsanbindung über die Nordkanalallee und den Berghäuschensweg darstellen — die Schillerstraße kommt nicht mehr in Betracht — und Vorschläge für eine sinnvolle Nachfolgenutzung für den Krankenhaus-Altbau aufzeigen. Darauf fußend kann dann ein „neues identitätsstiftendes Wohnquartier“ entstehen, so die Verwaltung.

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