Neuss ist grüner als mancher denkt

Auf 1000 Hektar erstrecken sich im Stadtgebiet öffentliche Grünflächen. Vieles ist den Neussern gar nicht bekannt.

Neuss. Neuss wird dominiert von der Industrie und dem Hafen. Dieses Bild hat sich in der Wahrnehmung Ortsunkundiger festgesetzt und hilft nicht gerade dem Image der Stadt. Dass Neuss reich ist an Biotopen und Grünanlagen, Parks und Wäldern ist dagegen eher unbekannt.

Insgesamt gibt es 10 Millionen Quadratmeter öffentliche Grünflächen. 23 Prozent städtische Park- und Grünanlagen sowie 32 Prozent Waldgebiet machen den größten Anteil der Fläche aus. Hinzu kommen viele Pflanzenbeete und die Begrünung an öffentlichen Gebäuden, die Stadtgärtnerei einschließlich des Kinderbauernhofes und nicht zuletzt die 29 Kleingartenanlagen mit 1600 Einzelgärten.

Für den Mitarbeiterstab des Grünflächenamts bedeutet das viele Grün eine Menge Arbeit. „Wir liegen gerade in den letzten Zügen mit der Anlage der Schmuckbeete“, sagt Grünflächenamtsleiter Stefan Diener und nennt exemplarisch Hermannsplatz, Rosengarten und die grüne Lunge der Innenstadt mit Altem und Neuem Stadtgarten.

Die Pflege der öffentlichen Parks und Grünflächen sei aber natürlich ein Fulltime-Job, der nie ende. „Die Substanz zu erhalten und an prägnanten Stellen die Standards sogar noch auszubauen, bleibt trotz des schwierig zu überschauenden Ausmaßes unser Ziel“, umreißt Diener das Aufgabengebiet.

Und es kommen immer mehr zu pflegende Flächen hinzu. Nach Allerheiligen A entsteht jetzt auch im Neubaugebiet Allerheiligen B ein Park. „Allerheiligen A ist mit seinen weitläufigen Grünzügen auf 4900 Quadratmetern, dem Abenteuerspielplatz und dem exklusiven Teich eine wunderschöne Anlage geworden. Das streben wir für B in dieser Form auch an“, erklärt Diener.

Viele der grünen Oasen im Stadtgebiet sind auch den Neussern kaum bekannt. „Den Botanischen Garten kennen ja selbst im Dreikönigenviertel nur die wenigsten“, bedauert der Leiter des Grünflächenamts. Dabei erwarten den Besucher auf über 15 000 Quadratmetern ein Bachlauf mit Waldbiotop, Teichanlagen, tropische Nutzpflanzen sowie zwei Vogelvolieren mit Papageien, Kanarienvögeln, Wellen- und Nymphensittichen.

Als Geheimtipp legt Stefan Diener Neugierigen zudem das Arboretum im Selikumer Park ans Herz. In dem Baummuseum finden interessierte Besucher eine bemerkenswerte Vielfalt an Gehölzen vor — von der Sumpfzypresse über den Mammutbaum bis zum chinesischen Rotholz.

Nicht an die große Glocke hängen will Diener hingegen, dass auch das Rheinufer seine Reize zu bieten hat — wie etwa schützenswerte Salbeibestände in Uedesheim. Lieber weist er darauf hin, dass auch der Rennbahnpark im Herzen der Stadt ein noch wenig wahrgenommenes Kleinod darstellt oder auch der Kinderbauernhof mit seinen weitläufigen Weiden immer ein Ausflug wert sei.

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