Neusser Karnevalsausschuss zieht positive Bilanz

Zum Umzug kamen 100 000 Besucher. Das neue Motto für die nächste Session steht bereits fest: „. . . nur net küme!“.

Neuss. Nach dem Karneval ist vor dem Karneval. Während die Neusser Karnevalisten am Rosenmontag noch ihre letzten Termine der Session 2011/2012 absolvieren, steht schon das Motto für die nächste — um eine Woche kürzere — Session fest: „. . . nur net küme!“. Übersetzt ins Hochdeutsche heißt das neue Motto soviel wie „Nur nicht stöhnen, nur nicht klagen“.

„Ich finde, dass wir in Deutschland auf hohem Niveau klagen, obwohl es keinem wirklich schlecht geht“, sagt Reiner Franzen, Vizepräsident des Neusser Karnevalausschuss. Über das neue Motto haben die Karnevalisten aus dem Bauch heraus entschieden, wobei Franzen zugibt, dass auch rheinische Wörterbücher gewälzt wurden. „Das Motto ist kurz und knackig, jetzt müssen wir sehen, was wir draus machen.“

Dass die Jecken immer noch mitten in der jetzigen Session stecken, zeigte sich bei der Präsentation des Mottos. Auf dem Plakat stand die falsche Jahreszahl, kurzentschlossen griff Präsident Jakob Beyen zum Filzstift und änderte die Zahlen handschriftlich.

Trotz solcher kleinen Pannen zieht Beyen angesichts der endenden Session eine positive Bilanz. „Ich bin zufrieden, weil es sehr abwechslungsreich war. Und wir hatten ein fantastisches Prinzenpaar.“ Vor allem der Umzug am Sonntag habe ihn beeindruckt.

„Mit 3000 Beteiligten hatten wir den längsten Kappessonntagszug der Geschichte. Bei wunderbarem Wetter war der Zug eine bunte Pracht.“ Mittlerweile habe der Kappessonntagszug an Qualität gewonnen, durch Mund-zu-Mund-Propaganda würden viele Jecke recht spontan an der Veranstaltung teilnehmen. „Es lag natürlich auch am guten Wetter“, sagt Beyen.

Einzig störend an diesem Umzug fand Beyen, dass die Zugteilnehmer von Jugendlichen mit Kamelle beworfen wurden. Ansonsten blieb die Stimmung am Wegesrand fröhlich und ausgelassen. Während des Umzugs gab es in der Stadt keine größeren Zwischenfälle.

Erst nach dem Ende kam es in der Innenstadt zu vereinzelten Auseinandersetzungen zwischen alkoholisierten Jecken. Die Polizei musste acht Platzverweise an gewaltbereite Besucher erteilen. Da diese Verweise von vier jungen Männern nicht befolgt wurden, wurden sie festgenommen und konnten erst nach einigen Stunden die Zelle an der Jülicher Landstraße wieder verlassen.

Für das Prinzenpaar — Prinz Christian I. hatte eine Gänsehaut während des Zuges und musste sich manche Träne verdrücken — enden am Aschermittwoch die offiziellen Auftritte. „In ein Loch werden wir nicht fallen. Wir haben Familie und Beruf und bleiben dem Karneval treu“, sagt der Prinz.

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