Nuklearmedizin: „Geräte, die ihresgleichen suchen“

Der neue Fachbereich der Nuklearmedizin im Lukaskrankenhaus ist offiziell eröffnet.

Neuss. Handschuhe, Messgeräte am Finger und an der Brust — nur mit dieser Ausrüstung dürfen sich die fünf Mitarbeiter durch den neuen Fachbereich Nuklearmedizin bewegen. Normalerweise zumindest.

Am Mittwoch wurde dank einer Sondergenehmigung der Bezirksregierung der sonst streng abgeschlossene Bereich geöffnet, wurden auf den Gängen der rund 450 Quadratmeter großen Abteilung Häppchen und Sektgläser gereicht.

Der Anlass: Die um- und neu gebauten Räume der seit Januar 2010 eigenständigen Nuklearmedizin wurden nach sechs Monaten Bauzeit eröffnet. Vertreter der Ärztekammer und Kollegen des Lukaskrankenhauses konnten in die Behandlungszimmer schauen und einen Blick auf die neuen Geräte werfen.

„Auf die beiden Hybridgeräte sind wir besonders stolz. Wir sind zuversichtlich, dass wir die Zufriedenheit unserer Patienten damit steigern werden“, sagt der Nuklearmediziner Dr. Jochem Goecke.

Neben ihm ist Dr. Susan Ingmann in dem neuen Fachbereich tätig. Auch Honke Hermichen, ärztlicher Direktor des Krankenhauses, lobt die Geräte mit den Namen „Pet/CT“ und „Spect/CT“: „Das ist ein Gerätepark, der überregional seinesgleichen sucht.“

„Das ist ja ein Wahnsinnsteil“, raunt denn auch eine Kollegin während des Rundgangs. Hinter Bleiglas befinden sich die mannshohen Messgeräte, die die diagnostischen Möglichkeiten im Bereich der Onkologie und Orthopädie deutlich verbessern sollen.

In einem angrenzenden Ruheraum wird den Patienten radioaktiv aufbereitete Glucose gespritzt, die hinter einer Bleitresortür aufbewahrt wird.

„Das Mittel zeigt Stellen mit besonders aktivem Stoffwechsel an, die wir mit den Hybridgeräten erkennen können“, erklärt Andreas Krämer, Geschäftsführer des Medizinischen Versorgungszentrums. Das könnte zum Beispiel ein Tumor sein.

Zusätzlich zu den nuklearmedizinischen erstellen die Geräte computertomographische Bilder, auf denen die Knochen zu sehen sind. „So können wir Befunde besser lokalisieren“, sagt Krämer.

An Schreibtischen mit je fünf Monitoren werden die Geräte überwacht. „Für jedes sind außerdem vier Steuerungsrechner nötig“, sagt Krämer. „Das war eine ganz schöne Herausforderung für den Schreibtischbauer.“

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