Rekord-Dividende vom Bauverein

Geschäftsjahr 2010 mit „beachtlichem Ergebnis“. 24 Millionen Euro in den Bestand investiert.

Neuss. Man habe „erneut ein beachtliches Ergebnis“ erwirtschaftet: Frank Lubig, Chef des Neusser Bauvereins, stellte am Dienstag die Zahlen für das Geschäftsjahr 2010 vor. Das „beachtliche Ergebnis“ steht für eine Rekord-Bilanzsumme, ein um 12 Prozent gesteigertes Jahresergebnis und eine Ausschüttung an die „Mutter“ Stadt, die es in dieser Höhe auch noch nicht gegeben hat.

Für mehr als 17.000 Menschen in Neuss heißt der Vermieter Bauverein. Das städtische Unternehmen sieht sich als Sozialpartner der Stadt. Lubig verwies auch am Dienstag wieder auf positive Veränderungen in den Stadtteilen, die durch Bauprojekte und begleitenden Maßnahmen — oft mit Partnern aus Reihen der Wohlfahrtsverbände — angestoßen wurden.

Beispielhaft dafür steht Erfttal. Die Hochhäuser aus den 70er Jahren sind abgerissen, Ein- und Mehrfamilienhäuser mit speziellen Wohnformen für ältere und pflegebedürftige Menschen sind entstanden.

Der 1. Bauabschnitt (38 öffentlich geförderte Wohnungen und 18 Apartments in drei Gruppenwohnungen) ist komplett bezogen, der 2. Abschnitt mit 52 geförderten Wohnungen ist beendet und vermietet, im Herbst dieses Jahres beginnt der letzte Teil des Projekts mit dem Bau von 18 Einfamilienhäusern. 27 Millionen Euro hat der Bauverein hier investiert.

Diese und andere Maßnahmen seien nur durch Erträge aus der Bauträgersparte finanzierbar, betonte Lubig am Dienstag einmal mehr. Größtes Projekt in diesem Bereich ist die Bebauung des Marianum-Parks mit 51 Einfamilienhäusern und Wohnungen. Im Herbst sind diese Bauarbeiten beendet; fast alle Einheiten seien verkauft, berichtet Lubig. Am Kuhweg in Grimlinghausen wurden 2010 zwölf Stadthäuser gebaut — und vermarktet.

Fast 100 Wohneinheiten hat der Bauverein im vergangenen Jahr fertiggestellt, zum Jahreswechsel waren 450 Wohnungen im Bau oder in der Planung. Problemlos ist das Geschäft des Bauvereins allerdings doch nicht. Die Mietausfälle steigen, 340.000 Euro waren es allein im vergangenen Jahr. Auch würde man gern mehr bauen, betont Lubig, doch fehlten zum einen geeignete Grundstücke, zum anderen sei nur schwer mit Fördermitteln des Landes zu kalkulieren.

Ein großes Projekt will der Bauverein noch in diesem Jahr anstoßen: An der Hülchrather Straße in Weckhoven sollen vier Hochhäuser mit 143 Wohneinheiten abgerissen und durch drei- bis viergeschossige Wohnhäuser ersetzt werden.

Das Großprojekt wird im Rahmen eines Landeswettbewerbs umgesetzt. Und dann steht noch die Bebauung des Finanzamt-Geländes an der Schillerstraße bevor. Da allerdings beginnt gerade erst das Bauleitplanverfahren.

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