Rote Taschen für mehr Lohn

Am Equal Pay Day werben Frauen für eine bessere Gleichberechtigung im Beruf.

Rhein-Kreis Neuss. „Gleicher Lohn für gleiche Arbeit.“ Das ist die Forderung der Gleichstellungsbeauftragten aus dem Rhein-Kreis Neuss, der sie am Freitag mit einer Aufklärungsveranstaltung auf dem Neusser Markt im Rahmen des Equal Pay Day Ausdruck verliehen haben.

„Der Equal Pay Day steht für den Tag im Jahr, bis zu dem Frauen umsonst arbeiten, um auf das durchschnittliche Vorjahresgehalt von Männern zu kommen“, erklärt Nicole Musiol, Gleichstellungsbeauftragte aus Rommerskirchen.

84 Tage waren es in diesem Jahr, die Frauen im Durchschnitt mehr arbeiten mussten, um es ihren männlichen Kollegen gleich zu tun. „Gerade in ländlichen Regionen wie in Rommerskirchen sind Einkommensunterschiede zwischen den Geschlechtern von bis zu 23 Prozent die traurige Realität“, sagt Musiol.

Ziel sei es, die Zahl irgendwann auf Null zu bekommen. Unterstützt wird die bundesweite Aktion, die ursprünglich aus Amerika kommt, unter anderem vom Deutschen Frauenrat und dem Bundesfamilienministerium.

Speziell junge Frauen sollen durch den Aktionstag ermutigt werden, für ihre Rechte einzustehen, meint Musiol.

Als Zeichen verteilten die Gleichstellungsbeauftragten gestern auf dem Markt rote Taschen. „Sie stehen symbolisch für die roten Zahlen und das geringere Einkommen, das Frauen in der Taschen haben.“

Für eine Besserung der Ungleichssituation in der Arbeitswelt fordern die Initiatorinnen etwa einen flächendeckenden Ausbau von Kita-Plätzen, eine gleichmäßigere Aufteilung der Elternzeit und den Abbau von Fehlanreizen im Steuer- und Sozialversicherungsrecht.

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