Ruia wehrt sich gegen Kauf

Stellungnahmen gegen US-amerikanischen Investor.

Neuss. Wieder gibt es Unruhe bei dem insolventen Ruia Global Fasteners, dem als Bauer & Schaurte gegründeten Traditionsunternehmen in der Nordstadt. Unternehmensleitung, Betriebsrat und IG Metall sprächen sich gegen den Investor Whitesell bei dem Automobilzulieferer aus, teilte Heiko Reese als Verhandlungsführer für die IG Metall mit. Das Unternehmen wird derzeit von dem Insolvenzverwalter Frank Kebekus geführt.

Mit Whitesell habe das Unternehmen keine Zukunftsperspektiven, sagt Reese und betont, dies sei auch die Einschätzung der großen Automobilkonzerne, die Kunden von Ruia sind. Ralf Beuse, Executive Vice President von Ruia, erklärt, man habe bereits zwei Insolvenzen überstanden, weil Ruia gute Produkte liefere. Durch den Investor Whitesell sieht er die langjährigen Geschäftsbeziehungen gefährdet: „Wir werden Ruia nicht widerstandslos an einen amerikanischen Investor übergeben, der offenbar keine Vorstellungen hat, wie man sich im hart umkämpften Automobilmarkt positioniert.“

Der Gesamtbetriebsratsvorsitzende Andreas Drzajic ergänzt, die Beschäftigten wollten endlich wieder Ruhe haben und nicht von einem Insolvenzverfahren ins nächste getrieben werden.

Das Unternehmen Whitesell bekräftigte am Dienstag, der Kauf von Ruia werde weiterhin angestrebt. „Whitesell bedauert die überraschende und ablehnende Haltung von Gewerkschaft und Betriebsrat zutiefst. Whitesell möchte darauf hinweisen, dass es weder die Geschäftsbeziehungen noch die Zukunftsfähigkeit von Ruia gefährden möchte“, heißt es in einer Mitteilung. Man wolle in den nächsten Jahren 150 Millionen Euro investieren.

Ruia-Standorte mit 1300 Beschäftigten gibt es in Neuss, Neuwied, Beckingen und Schrozberg. Red

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