Schock nach Einbruch in Tankstelle

Mit roher Gewalt drangen die Täter in die Geschäftsräume von Mustafa Biyikli ein und entwendeten die Kasse.

Neuss. Der Albtraum eines jeden Ladeninhabers ist gestern für Mustafa Biyikli wahr geworden: Als er wie gewohnt früh morgens um sieben Uhr das Büro seiner Tankstelle mit angegliederter Werkstatt aufschließen wollte, musste er feststellen, dass Einbrecher ihm zuvor gekommen waren. Weder das Sicherheitsschloss noch stabile Außenjalousien aus Aluminium hatten die Täter abgeschreckt.

Mustafa Biyikli, Inhaber

„Als ich die Verwüstung gesehen habe, bin ich fast ohnmächtig geworden“, sagt Biyikli, dessen Tankstelle seit über 30 Jahren als Familienbetrieb an der Welderstraße in Hoisten existiert. Mit einem Brecheisen, das am Tatort hinterlassen wurde, haben die Täter die Tür zum Hintereingang aufgebrochen. „Dort haben sie nichts weiter mitgenommen. Die Computer haben sie stehen lassen“, sagt Byiklis Ehefrau Marion, die für die Buchhaltung der Werkstatt zuständig ist. Abgesehen hatten es die Einbrecher auf Bargeld.

Mit roher Gewalt wurde der Rahmen der Eingangstür so weit verbogen, dass Teile der Aluminiumjalousie entfernt konnten und sich die Tür öffnen ließ. „Das Büro ist verwüstet, Schubladen sind durchwühlt. Die komplette Kasse wurde mitgenommen, die Kabel der Kasse einfach abgeschnitten“, sagt Byikili, der fassungslos über die Tat ist. „So wie heute morgen habe ich meinen Mann noch nie gesehen. Wir sind alle sehr schockiert“, erzählt Marion Biyikli.

Neben Geld, das in der Kasse lag, wurden auch Zigarettenstangen, Cockpit-Spray und eine Kassette mit EU-Plaketten und PIN-Nummern entwendet. Außerdem eine Kamera. „Wir haben hier im Laufe der Jahre schon einige Einbrüche gehabt, aber das waren meistens eher kleinere Sachen. So eine Brutalität bei der Vorgehensweise habe ich noch nicht erlebt.“

Einen Hinweis auf den oder die Täter gibt es bislang nicht. Die gegenüber der Tankstelle wohnenden Nachbarn haben keine Auffälligkeiten bemerkt. „Wir können den Tatzeitpunkt eingrenzen. Es ist zwischen 21 Uhr am Mittwochabend und 4.15 Uhr Donnerstagmorgen passiert“, sagt Kriminaloberkommissar Heinz-Günter Klatetzki. Um diese Zeit hatte ein Paketdienst eine Lieferung auf die auf dem Boden liegenden Jalousienteile gelegt.

„Die Spurensicherung hat DNA-Material gefunden, das muss jetzt ausgewertet werden. Wir hoffen zudem auf Hinweise durch die Kameraüberwachung, im Moment können wir aber noch keine genaueren Angaben machen“, teilte Klatetzki gestern mit.

Trotz des Schocks ist es für Mustafa Biyikli jetzt das Wichtigste, seinen Betrieb am Laufen zu halten. „Wir müssen improvisieren, die Kunden warten auf ihre Autos“, sagt der 43-Jährige, der mit seiner Frau zwei gemeinsame Söhne hat. „Ich habe meine uralte Kasse aus dem Keller geholt, mit der mein Vater vor 30 Jahren hier angefangen hat, irgendwie muss es jetzt eben weitergehen.“

Die Kriminalpolizei bittet um Hinweise unter der Nummer 02131/3000.

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