Schülerjobs im Sommer: Unter 18 Jahren wird’s eng

Immer mehr Schüler wollen nebenher arbeiten, doch die Angebote sind rar.

Neuss. Sommerferien — für Schüler die schönste Zeit im Jahr. Sechs Wochen um am Badesee zu entspannen, in den Urlaub zu fahren und sich vom Schulalltag zu erholen. Doch: Ohne Moos nix los. Und deshalb suchen sich viele Schüler einen Sommerjob. Doch das ist für unter 18-Jährige oft nicht leicht, wie eine Umfrage gezeigt hat:

Wolfgang Wappenschmidt von der Kreisbauernschaft: „In den vergangenen Jahren wurden auf den Höfen nur noch selten Schüler für Saisonarbeiten beschäftigt. Das liegt wohl einerseits daran, dass das Interesse an einer Arbeit in der Landwirtschaft nicht mehr so groß ist, andererseits ist die Erdbeer- und Spargelernte in den Sommerferien natürlich schon vorbei.“ Landwirtin ThessaKüppers aus Kaarst bestätigt das: „Während der Erdbeer- und Spargelzeit beschäftigen wir meistens Abiturienten im Verkauf. In den Sommerferien gibt es dann weniger zu tun für die Schüler.“

Auch die großen Neusser Unternehmen haben im Sommer keine Arbeit für Schüler. Anja Stroehlein von 3M: „Wir bieten vereinzelt Ferienjobs an. Überwiegend an den Produktionsstandorten im Süden Deutschlands.“ In Neuss sei es während der Urlaubszeit einfach zu ruhig und eine intensive Betreuung der Aushilfskräfte außerdem nicht möglich.

Bei Fetthersteller Walter Rau ist es ähnlich: „Wir sind mit unserem Stammpersonal im Sommer vollkommen ausgelastet“, so eine Sprecherin. Weder bei der Stadtverwaltung noch bei den Stadtwerken, die unter anderem auch für die Schwimmbäder zuständig sind, ist Arbeit für Schüler zu finden. „Wir sind zurzeit vollkommen ausgelastet“, sagt Jürgen Scheer, Sprecher der Stadtwerke.

„Schüler sollten sich vielleicht besser im Verwandten- und Bekanntenkreis umhören oder auf Aushänge beispielsweise in Supermärkten achten“, rät Karin Schliffke von der Bundesagentur für Arbeit. Die Agentur vermittelt keine Saison-Jobs für Schüler. „Wer nicht auf das Geld angewiesen ist, der sollte doch lieber ein Praktikum machen“, sagt Schliffke.

Am Ende gibt es doch noch Hoffnung und zwar in der Gastronomie. Thorsten Hellwig vom Hotel- und Gaststättenverband macht Mut: „Vor allem in Biergärten und Ausflugslokalen ist der Bedarf nach Arbeitskräften im Sommer da.“ Statt eine förmliche Bewerbung abzuschicken, rät er, sich bei kleinen Lokalen persönlich beim Wirt vorzustellen. Auch Nicole Schmitz von der Skihalle sieht in den Sommerferien am ehesten in der Außengastronomie Arbeit. „In der Skihalle selber ist im Sommer weniger los.“

Markus Titschnegg von der Wunderbar Event Gastronomie sucht vor allem in den Sommermonaten nach Personal, gerne auch Schüler. Die sollten allerdings über 18 Jahre alt sein, da oft nach 20 Uhr gearbeitet wird. „In der Schützenfestzeit können wir gar nicht genug Leute haben.“ Er rät allerdings, auf der Homepage ein Bewerberprofil auszufüllen oder eine Bewerbung per E-Mail zu schicken. „Wir haben auch leichte Tätigkeiten, wie Gläser einsammeln, da braucht man keine Gastronomieerfahrung.“

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