Schwimmende Baustelle auf Schloss Dyck

Um Sanierungsarbeiten am Stallhof durchführen zu können, wird als Träger für den Bagger ein Ponton zu Wasser gelassen.

Rhein-Kreis Neuss. Die Enten schauen schon ein wenig irritiert in den Gräften von Schloss Dyck: „So etwas hat es in der Geschichte hier noch nicht gegeben“, berichtet Architekt Bernd Simon, der für die Sanierungsmaßnahmen in Schloss Dyck zuständig ist. „Es handelt sich um eine schwimmende Baustelle, da wir das benötigte Gerät zu Land nicht hätten zum Stallhof bringen können“, erklärt Simon.

Weder die engen Torbögen noch die historischen Brücken hätten die schweren Lastwagen passieren können. Daher hat sich die für die Baubetreuung zuständige Projektgruppe Schloss Dyck mit der Stiftung Schloss Dyck für den Weg über das Wasser entschieden.

Von der großen Wiese vor dem Schlossgelände aus wird der Ponton Anfang nächster Woche zu Wasser gelassen. Er dient als Träger für den Bagger. Im Gegensatz zu Schiffen besitzt er keinen eigenen Antrieb und wird mittels Seilwinden bewegt. Auch das Baumaterial wird per Arbeitsschuten über das Wasser bis zum Stallhof transportiert.

Im Rahmen des zweiten Bauabschnitts wird in Schloss Dyck der Westflügel des Stallhofs saniert. Als letzte Maßnahme ist aus Standsicherheitsgründen seine Unterfangung notwendig. Dazu müssen zusätzliche Fundamente auf der Wasserseite eingebaut werden. Zur Sicherung der Baugrube und um das Gebäude vom Wasser abzutrennen, werden zunächst Stahlspundwänden eingelassen. Nach einem detaillierten Plan hebt der Bagger in sieben Abschnitten jeweils fünf dicht nebeneinander liegende Baugruben aus. Diese werden mit Blitzdämmer verfüllt, der sowohl als Fundament dient als auch die Baugrube verfüllt.

Der Bagger ist gut vom Vorplatz des Hochschlosses und von den Remisen aus zu beobachten. „In acht Wochen ist diese Phase des Bauabschnitts abgeschlossen“, so Bernd Simon, „und der Stallhof wieder standsicher“. Anschließend wird Mutterboden aufgebracht und das Ufer bepflanzt.

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