Sicherheitskonzept für das Schützenfest: Warnweste über dem Frack?

Sicherheitskonzept immer aufwendiger. Tribünenaufbau am Markt.

Neuss. Präzise läuft der Countdown zum Schützenfest. Am Markt bedeutet das: Mittwoch und Donnerstag ist Aufbautag für die Tribünen. Die stehen an gewohnter Stelle. Neu ist in diesem Jahr, dass zum Platzkonzert am Sonntagabend ab 19 Uhr keine bezahlten Tickets benötigt werden.

Wie immer läuft die meiste Arbeit hinter den Kulissen ab. Da ist viel Routine im Spiel, doch vor allem ein Thema hat den Organisatoren im Neusser Bürger Schützen-Verein in diesem Jahr schwer zu schaffen gemacht.

Die Anforderungen an das Sicherheitskonzept, das seit dem Unglück der Love-Parade in Duisburg von 2010 vom Land gefordert wird, sind erheblich gestiegen. Im Komitee ist Heiner Kaumanns für die Erstellung des Konzepts zuständig. Der erfahrene Fest-Organisator deutet an, dass er und seine beiden Mitstreiter Marion Meyen und Martin Flecken an ihre Grenzen gestoßen sind.

Beim Schützenfest des vergangenen Jahres habe „ein Beobachter“ die Besonderheiten der Neusser Festtage studiert. Das Ergebnis dieser Beobachtungen und die Konsequenzen daraus habe man den Bürger-Schützen allerdings erst Anfang Juli mitgeteilt. 257 Seiten seien das gewesen, erinnert sich Kaumanns. Unter anderem müssen nun erstmals die Zugwege in das Konzept einbezogen werden.

Das Konzept ist nach immer neuen Sitzungen, Protokollen und Abstimmungen der Ämter seit einer Woche genehmigt. Kaumanns sagt dazu nur: „Es lebe das Ehrenamt. Das Fass ist kurz vor dem Überlaufen.“ Mit Humor kann er allerdings einen, wie er sagt, durchaus ernst gemeinten Vorschlag nehmen. So wurde angeraten, die Komitee-Mitglieder mögen doch auf der Festwiese gelbe Warnwesten anziehen. „Da habe ich nur noch gefragt: Über oder unter dem Frack?“

Der Frack kommt erst am Samstag zum Einsatz. Vor Schützenfest-Eröffnung wird natürlich morgen die Kirmes gestartet. Auf dem Kirmesplatz ist fast alles getan, am Donnerstag beginnt der Aufbau auf der Hammer Landstraße: ab 18.30 Uhr geht hier für Autofahrer nichts mehr. Die Hafenbecken 2 bis 5 sind nur über den Willy-Brandt-Ring und Floßhafenstraße erreichbar.

Die Hessentorkreuzung wird ab Freitag um 15 Uhr komplett gesperrt. Für den Zulieferverkehr wird diese Sperrung am Samstag von 2 Uhr bis 11.30 Uhr, Sonntag von 3.30 Uhr bis 9.30 Uhr sowie Montag und Dienstag jeweils von 2 Uhr bis 11 Uhr geöffnet. Mit Ausnahme der Sperrung der Langemarckstraße werden alle genannten Sperrungen am Mittwoch, 28. August, gegen 8 Uhr aufgehoben.

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