St. Alexius-Krankenhaus: Flüchtlinge kommen am Wochenende

Leerstehendes Gebäude wird vorbereitet. Nutzung als Unterkunft ist auf ein Jahr begrenzt.

Neuss. Die Verträge mit den Alexianern und den St. Augustinus-Kliniken sind unterschrieben, am Mittwoch kam auch aus dem Innenministerium die Bestätigung: Das Land wird im leerstehenden St. Alexius-Krankenhaus an der Nordkanalallee vorübergehend eine zentrale Unterkunft für etwa 150 Asylbewerber einrichten.

Das Land steht unter Druck, ist doch seit dem Sommer die Zahl der Flüchtlinge vor allem aus Serbien und Mazedonien stark angestiegen. So musste die Erstaufnahmestelle in Dortmund bereits für einige Zeit wegen Überfüllung geschlossen werden. Zunächst war von bis zu 500 Menschen die Rede, die in Neuss unterkommen sollten. Die Alexianer haben der Vermietung für 150 Asylbewerber zugestimmt.

„Das ist schon eine große Entlastung, das ist für uns sehr wertvoll“, sagte Christoph Söbbeler, Sprecher der zuständigen Bezirksregierung Arnsberg. Auch Innenminister Ralf Jäger erklärte: „Damit sind wir bei der Organisation geeigneter Räumlichkeiten zur Unterbringung der Asylsuchenden einen wichtigen Schritt vorangekommen.“

In das Krankenhaus sollen die Asylbewerber so schnell wie möglich einziehen. Allerdings sei das wegen der Vorbereitungsarbeiten nicht vor Samstag möglich, sagt Söbbeler. So äußerten sich am Mittwoch auch die Alexianerbrüder, Eigentümer des Gebäudes.

„Wir freuen uns, dass wir so schnell eine Lösung finden konnten. Die Gespräche mit der Bezirksregierung waren von dem gemeinsamen Willen getragen, in der drängenden Situation Hilfe zu ermöglichen“, sagte Provinzial Bruder Benedikt M. Ende. Die Alexianer erklärten, sie hätten erst vor einer Woche erfahren, dass Pläne für die Einrichtung eines Asylbewerberheimes zwischen der Bezirksregierung und dem derzeitigen Mieter, den Augustinus-Kliniken, diskutiert wurden.

Das habe „zu Unverständnis innerhalb des Ordens geführt. In einer Sondersitzung des Provinzrats gaben die Alexianerbrüder grünes Licht.

Die Alexianer hatten darauf gedrängt, bevorzugt Flüchtlinge aus Kriegsgebieten aufzunehmen. Sofern diese besondere Fürsorge als Ablehnung anderer Flüchtlinge interpretiert werde, entspreche das nicht der Sichtweise des Ordens. Der Punkt sei „vertraglich angesprochen“, sagte Christoph Söbbeler, „und darum werden wir uns bemühen.“ Dennoch sei man verpflichtet, alle Menschen unterzubringen.

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