Stadt setzt auf neue Gewerbegebiete

Durch die drei neuen Gewerbegebiete sollen Arbeitsplätze geschaffen und die Steuereinnahmen erhöht werden.

Grevenbroich. Im Rathaus wird die Umsetzung des interkommunalen Gewerbegebiets mit Rommerskirchen vorangetrieben. Bürgermeisterin Ursula Kwasny zeigt sich zuversichtlich, dass der Zeitplan eingehalten wird.

Das Haushaltssanierungskonzept sieht vor, dass durch die Nutzung der zwölf Hektar großen Fläche zwischen Kraftwerk und Gewächshauspark in Neurath ab 2019 zusätzliche Gewerbesteuer in Höhe von 2,5 Millionen Euro in die Stadtkasse fließt.

„Die planungsrechtlichen Voraussetzungen sind geschaffen, der Bebauungsplan ist rechtskräftig“, sagt Kwasny. „Uns liegen auch schon eine ganze Reihe Anfragen von Unternehmen vor.“ Das Stichwort lautet dabei „Mantelindustrie“. Gemeint sind Unternehmen, die von der Nähe zu den Kraftwerken in Neurath profitieren — wie zum Beispiel auch im Falle des Gewächshausparks der „Neurather Gärtner“. Sie nutzen Fernwärme aus den Kraftwerken für ihre Tomatenzucht.

Stadtsprecher Andreas Sterken verweist darauf, dass das geplante interkommunale Gewerbegebiet mit Rommerskirchen im Vergleich zu anderen Flächen im Stadtgebiet für Unternehmen einen zusätzlichen Vorteil bietet. „Die Flächen dort sind für Firmen auch deshalb interessant, weil dort Schichtbetrieb rund um die Uhr möglich ist“, meint Sterken. Allerdings hat die Sache mit der Umsetzung des Gewerbegebiets bislang einen Haken. Nach und nach hat die Stadt die dafür erforderlichen Grundstücke nach zum Teil zähen Verhandlungen aufgekauft — doch eines fehlt noch. „Da hoffen wir auf den baldigen Durchbruch“, sagt Kwasny. In den kommenden Wochen sollen entsprechende Gespräche geführt werden. Die Fläche in Neurath ist nicht das einzige Gewerbegebiet, an dem im Rathaus akribisch gearbeitet wird. Im kommenden Jahr soll mit der Vermarktung des dritten Abschnitts des Gewerbegebiets Kapellen begonnen werden.

Auf der zwischen dem bereits bestehenden Gewerbegebiet K 27 und der A 46 gelegenen 12,5 Hektar großen Fläche sollen sich vor allem klein- und mittelständische Unternehmen ansiedeln. Laut Wirtschaftsförderer Ulrich Held gibt es bereits zahlreiche Interessenten für die Flächen in Kapellen. Eine Firma ist dort allerdings wieder abgesprungen, da lange Zeit keine Klarheit in Sachen Internet-Breitbandversorgung herrschte. Dieses Problem scheint inzwischen gelöst, nachdem das Unternehmen „Deutsche Glasfaser“ erklärt hat, auch für Gewerbekunden spezielle Angebotpakete zu schnüren und entsprechend schnelles Internet zu bieten.

Ein dritter Baustein in der Gewerbegebietplanung der Stadt ist das angestrebte interkommunale Gewerbegebiet mit der Gemeinde Jüchen nahe der A 540. „Das ist ja auch so im Regionalplanentwurf verankert“, betont Bürgermeisterin Ursula Kwasny. Allzu schnell wird dort die Gewerbesteuer aber nicht sprudeln. Frühestens im Jahr 2023 rechnet die Stadtverwaltung mit den ersten Einnahmen.

„Bis wir dort in die Vermarktung des Gewerbegebiets gehen können, bedarf es noch einiger Vorarbeiten“, stellt Ursula Kwasny fest.

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