Stichwahl in Grevenbroich: Dafürstehen Kwasny und Krützen

Ursula Kwasny wurde 2009 zur Verwaltungschefin gewählt und möchte diese Aufgabe auch in Zukunft weiter erfüllen.

Grevenbroich. Ursula Kwasny (63) ist sicher, dass sie die Stichwahl am 27. September für sich entscheiden wird. Diese Sicherheit schöpft sie aus ihrer Leistungsbilanz. Auf das in sechs Jahren Erreichte ist die Bürgermeisterin stolz. Den 13. September schloss sie mit einem Ergebnis von 37,2 Prozent ab — und lag knapp vor ihrem SPD-Herausforderer Klaus Krützen, der es auf 36,1 Prozent brachte. Trotz des geringen Abstands gibt sich Kwasny zuversichtlich. Sie ist davon überzeugt, die Stichwahl zu gewinnen, um die seit 1999 währende Macht der CDU im Rathaus um fünf weitere Jahre zu verlängern.

Ursula Kwasny ist eine Verwaltungschefin, die den Kontakt zu ihren Bürgern sucht und nicht davor zurückscheut, sich im rheinischen Dialekt auszudrücken. Auch wenn Kritiker die Nase rümpfen — das passt zu ihr, Kwasny ist eine echte Rheinländerin. Sie kennt Grevenbroich und die Grevenbroicher, zu vielen hegt sie ein geradezu freundschaftliches Verhältnis. Auf Schützenfesten ist die Neuratherin ebenso zu Hause wie auf Karnevalssitzungen oder Goldhochzeiten.

Das macht sie einerseits, um nah bei den Menschen zu sein, andererseits notiert sie sich bei diesen Gelegenheiten aufmerksam, wo den Leuten der Schuh drückt. Das sind die klassischen Aufgaben, die ehrenamtliche Bürgermeister wahrnahmen, bevor die kommunale Doppelspitze abgeschafft wurde. Die studierte Sozialpädagogin nimmt diese Aufgabe nach wie vor ernst, sie will helfen, wo Hilfe gebraucht wird — das macht sie aus ihrem christlichen Selbstverständnis heraus. Ihren hauptamtlichen Job lässt Ursula Kwasny dabei nicht aus den Augen. Im Rathaus gilt sie als Team-Playerin, die auf eine konstruktive Zusammenarbeit mit der Verwaltungsspitze setzt, sie pflegt den Dialog mit ihren Beigeordneten und Dezernenten, treibt sie mit „Haaren auf den Zähnen“ aber auch zu Leistungen an.

Trotz knapper Kassen kann sich die Bilanz ihrer sechsjährigen Amtszeit sehen lassen — unter ihrer Regie wurden Kindergärten mit U3-Betreuung gebaut, neue Firmen angesiedelt und Arbeitsplätze geschaffen, es wurden Initiativen für schnelleres Internet gestartet, um nur einige Beispiele zu nennen. Ursula Kwasny hat schon jetzt mehr erreicht, als so mancher ihrer Vorgänger. Wenn das auch der Wähler erkennt, dürfte ihre zweite Amtszeit so gut wie sicher sein.

Politisch zählt Ursula Kwasny zu den „alten Hasen“ in der Stadt. Nachdem sich die Grevenbroicher CDU wegen interner Grabenkämpfe 1988 in einer tiefen Krise befand, trat sie in die Partei ein, um beim Wiederaufbau aktiv mitzumischen. Ein Jahr später saß sie bereits im Stadtrat, ab 1999 auch im Kreistag; auf kommunalpolitischer Ebene setzte sie sich vor allem für die Jugendpolitik ein. 2009 wurde Kwasny mit 33,1 Prozent zur Verwaltungschefin gewählt, sie trat damit als erste Bürgermeisterin der Stadt die Nachfolge von Axel Prümm (CDU) an. Die CDU hat sich dafür entschieden, Ursula Kwasny wieder als Favoritin in den Wahlkampf zu schicken. Das geschah ganz bewusst. Denn die 63-Jährige ist kein „Greenhorn“, sondern eine durch und durch erfahrene Lokalpolitikerin. Eine, die weiß wie Bürgermeister geht, und die mit viel Herzblut für das Wohl ihrer Stadt arbeitet. Kwasny hat gute Chancen, ihre Arbeit im Rathaus bis 2020 fortzusetzen.

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