Tour de Neuss: Sponsoren abgesprungen, Fahrerfeld wird eingedampft

Die Tour de Neuss stand auf der Kippe. Dennoch findet die zwölfte Auflage statt.

Neuss. Nie war es in zwölf Jahren so schwierig wie dieses Mal für den Neusser Radfahrerverein: Nachdem kurzfristig gleich drei Sponsoren abgesprungen waren, stand die Tour de Neuss am kommenden Mittwoch nach der Budgetkürzung um rund ein Drittel vor dem Aus.

„Doch wir wollten nicht, dass diese Veranstaltung mit bis zu 30 000 Zuschauern am Straßenrand ausgerechnet zu unserem 125-jährigen Vereinsjubiläum ausfällt. Trotz der finanziellen Probleme haben wir alle Anstrengungen unternommen und es tatsächlich geschafft, die Tour de Neuss zu retten“, sagt der Zweite Vorsitzende Barthel Winands, der zudem betont: „Es wird im nächsten Jahr sehr wahrscheinlich auch eine 13. Auflage geben. Viele potenzielle neue Geldgeber sind inzwischen auf uns zugekommen und haben mündlich ihre Unterstützung angekündigt.“

„Wir waren in der Vergangenheit immer bemüht, uns bei den Sponsoren breit aufzustellen. Das zahlt sich jetzt aus“, sagt der Vorsitzende Stephan Hilgers. Eine Absage sei für ihn nie in Frage gekommen.

Dennoch musste der NRV als Veranstalter natürlich Abstriche machen: „Es wird ein kleines Teilnehmerfeld mit höchstens 47 Fahrern. Das haben einige ohnehin lange gefordert, jetzt bekommen sie es“, erklärt der sportliche Leiter Andreas Kappes.

Und auch ein Zugpferd fehlt nicht: Mit Andr Greipel (Foto: dpa) kommt der Gewinner der sechsten Etappe der Tour de France nach Neuss. „Er hat nach langem Hickhack zugesagt“, grummelt Kappes, der gerne auch Mailand-San Remo-Sieger Gerald Ciolek verpflichtet hätte, „aber das war finanziell nicht drin“.

Greipel bringt mit seinem Mannschaftskollegen Greg Henderson von Lotto-Belisol einen weiteren Teilnehmer der Frankreich-Rundfahrt mit an die Kaiser-Friedrich-Straße. Dritter im Bunde ist Simon Geschke, der fast die 14. Etappe gewonnen hätte. „Zum Glück hat er das nicht, sonst hätten wir noch tiefer in die Tasche greifen müssen“, sagt Kappes. Den Titel aus dem Vorjahr verteidigen möchte Christian Knees. Voraussichtlich seine Abschiedsvorstellung in Neuss gibt Thomas Fothen.

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