Urbanes in der Alten Post

Neue Ausstellung verknüpft Street Art, Graffiti und HipHop. Eröffnung ist am Sonntag.

Neuss. Der Boden ist mit Dachpappe ausgelegt. Auf dem teerfarbenen Untergrund entsteht eine fiktive Stadt. „Diese Ausstellung ist für mich eine völlig neue Erfahrung“, sagt Klaus Richter, Kurator der Alten Post. Am Sonntag wird die Schau „outsidein — altpostneu“ eröffnet, die Urban Art, Street Art, Graffiti und HipHop verknüpft.

Bis dahin haben Richter und die Künstler noch viel zu tun. Pascal Schwendeners imposante Stadtlandschaft aus Karton windet sich bereits um die Galerie-Treppe. An den Wänden hat der 22-Jährige seine Skyline fortgesetzt. „Das sind unglaubliche Bilder“, schwärmt Klaus Richter. Die Kartons werden dennoch nach der Ausstellung weggeschmissen.

Die Werke haben die Künstler extra für die Alte Post konzipiert. Detlef Ritz richtet auf der Galerie ein Apartment mit Blick auf die Stadt ein. Der Holzfußboden liegt bereits. An den Wänden kleben Plakate von Filmklassikern. „Auf die Idee hat mich erst Pascal Schwendeners Werk gebracht“, gibt der Künstler zu.

Andere Kunstwerke wurden indes bis ins Detail geplant. Der Künstler Tasek verwandelt einen Teil des unteren Ausstellungsraums in eine U-Bahnstation. Martin Mele hat aus Sperrmüll eine Vorstadt geschaffen. Der Pole Mariusz Waras alias M-City schickte per Post eine sechs mal vier Meter große Schablone, die eine Industrielandschaft zeigt. „Wir sprühen sie selbst an die Wand“, sagt Richter. „Der Austausch läuft über das Internet. Die Szene ist sehr gut vernetzt.“

Ein Plakat wurde als Computerdatei geschickt. Der Projektor wirft es ab Sonntag an die Wand. Der überdimensionierte Schriftzug „I wasn’t there“ des Franzosen L’Atlas traf gestern ein. „Die abstrakten Schriftzeichen kann man erst auf den zweiten Blick lesen“, erklärt Mitkurator Konstantin Zaika, der selbst sein „Paket des Grauens“ ausstellt — eine begehbare Holzbox, in der mit wechselnden Lichtquellen eine düstere Geschichte erzählt wird.

Begleitet wird die neue Ausstellung von Vorträgen, Filmen, Theateraufführungen und Workshops. Für Kinder und Jugendliche gibt es einen Graffiti- und einen HipHop-Kurs.

Weitere Infos im Internet: www.altepost.de

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