Warnstreik trifft die Kitas

Komba und Verdi rufen am Mittwoch auch in Neuss erneut zu Arbeitsniederlegungen auf.

Neuss. Die Tarifauseinandersetzungen im öffentlichen Dienst gehen in eine neue Runde, für morgen sind Warnstreiks auch im Rhein- Kreis Neuss angekündigt. In Neuss wird es Probleme im Nahverkehr geben, auch Kitas sollen betroffen sein.

Die Gewerkschaften Komba und Verdi haben gestern nochmals ihre Positionen verdeutlicht. „Das Angebot der Arbeitgeber, umgerechnet jährlich 1,77 Prozent in zwei Jahren, würde nicht einmal die Inflationsrate ausgleichen“, erklärt Reiner Dankelmann, Vorsitzender der Neusser Komba.

Wilfried Derendorf, Personalsratsvorsitzender der Stadtverwaltung und Mitglied der Verhandlungskommission, die am 28. März wieder tagt, ergänzt: „Wir hoffen, dass es weitergeht. Die Sturheit der Arbeitgeber-Verhandlungsführer ist kaum zu überbieten.“

Für Dankelmann wird das Rathaus zwar nicht lahmgelegt, denn es gebe dort viele Beamte, die weiterarbeiten müssten, und auch so mancher Angestellter wage nicht zu streiken. Dennoch werde der Warnstreik sehr wohl zu spüren sein: Neben Tiefbau und Grünflächen würden morgen auch einige Kindertagesstätten geschlossen sein.

An sieben der neun städtischen Einrichtungen wird am Mittwoch voraussichtlich gestreikt, allerdings wird der Betrieb meist durch Notgruppen aufrechterhalten. Dem Vernehmen nach sollen drei Kitas tatsächlich geschlossen bleiben. Die Eltern der Einrichtungen würden infomiert, sagt Derendorf, der die Namen der Kitas am Montag aber nicht nannte. „Wir legen Wert auf einen vernünftigen Umgang und wollen kein Porzellan zerschlagen: Es gibt auch ein Leben nach dem Streik.“

Betroffen sind am Mittwoch auch die Verkehrsbetriebe der Stadtwerke — im Gegensatz zur Müllabfuhr. Zum Warnstreik aufgerufen sind die Mitarbeiter der West-Bus-GmbH, die im Stadtwerke-Fahrdienst eingesetzt sind. „Wir sind auf Arbeitsniederlegungen vorbereitet, aber zuversichtlich, dass wir mit zusätzlichen eigenen SWN-Mitarbeitern die Verkehrsspitzen am Morgen, am Nachmittag und im Spätverkehr abdecken können“, erklärt Uwe Koppelmann, Bereichsleiter Nahverkehr der Stadtwerke Neuss.

Ein „regelmäßiger Verkehr“ solle auf allen zwölf Stadtwerke-Linien gewährleistet werden. Dies kann allerdings zu Verschiebungen gegenüber dem normalen Fahrplan führen.

Bestreikt wird auch die Rheinbahn: Betroffen ist das gesamte Gebiet mit Düsseldorf, dem Kreis Mettmann, Meerbusch und den Verbindungen nach Duisburg, Krefeld, Neuss und Ratingen. Das Unternehmen will Fahrten durch den Einsatz von Fremdfirmen ermöglichen.

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