Schüler informieren über die Gefahren von Aids

62 Schüler beteiligen sich an einem Infostand zum Weltaidstag vor dem Rathaus.

Rhein-Kreis Neuss. 100 000 Menschen haben sich in Deutschland bis heute mit Aids infiziert. 2012 wurden dem Robert-Koch-Institut 3400 neu diagnostizierte HIV-Infektionen gemeldet. Im Jahr davor waren es 2400.

Die steigende Anzahl der Neuinfektionen zeigt, dass Aids an Schrecken verloren hat. „Viele glauben, dass die Infektionskrankheit inzwischen heilbar sei. Das ist natürlich falsch, sie ist allenfalls behandelbar. Die Therapiemöglichkeiten wurden verbessert, doch es gibt weder eine Impfmöglichkeit noch ein Medikament, die das Virus vollständig eliminieren können“, sagt Gabriele Neumann.

Die Aidsberaterin des Rhein-Kreises war am Freitag auch am Infostand vor dem Neusser Rathaus, an dem neben vier Streetworkern des SKM vor allem Schüler von der Gesamtschule an der Erft sowie der Martin-Luther-King-Schule in Grevenbroich Aufklärung betrieben.

Per Megafon wurden Passanten auf die Gefahren von Aids hingewiesen, fleißig verteilten sie zudem Flyer und Broschüren. „Die Schüler sind mit Feuereifer bei der Sache, nachdem sie zuvor einräumen mussten, dass bei ihnen die Ungewissheit groß gewesen sei“, erklärt Heidrun Volkamer, Lehrerin an der Neusser Gesamtschule.

Zum Weltaidstag am Samstag ist von 12 bis 15 Uhr eine weitere Kampagne vor dem Rathaus geplant. „Dann lassen die Schüler auch ihre im Kunstunterricht angefertigten lebensgroßen Figuren auflaufen“, teilt Volkamer mit.

Für Gabriele Neumann sind solche Aktionen enorm wichtig, um das Thema wachzuhalten: „Als Aids damals aufkam, haben wir in NRW 40 Millionen Mark im Jahr für unsere Arbeit bekommen. Heute sind es drei Millionen Euro. Das sagt ja wohl alles.“

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